Der Titel des Konzertabends „Farbentanz“ ist inspiriert von einer gleichnamigen Druckgrafik Ernst Ludwig Kirchners: Drei Frauenfiguren, reduziert auf leuchtende Grundfarben, tanzen in rhythmischer Bewegung – ein Sinnbild für Energie, Ambivalenz und emotionale Intensität. Diese Idee spiegelt sich auch im musikalischen Programm wider, das drei unterschiedliche Ausdrucksformen des musikalischen Expressionismus vereint.
Alban Bergs Sieben frühe Lieder verbinden spätromantische Klangfarben mit schwebender Dissonanz und schaffen einen Raum für Sehnsucht, Naturerleben und stille Melancholie.
Erwin Schulhoffs erstes Streichquartett hingegen ist rastlos, rhythmisch komplex und durchzogen von Ironie und Düsternis – ein Spiegel der zersplitterten Welt der 1920er Jahre.
Béla Bartóks Duos bringen archaische Volksmusikelemente mit kunstvoller Reduktion zusammen – roh, direkt, klar.
Wie die Kunst des Expressionismus richtet sich auch diese Musik nach innen: Sie kehrt Gefühle nach außen, sucht neue Ausdrucksformen jenseits von Konvention – intensiv, widersprüchlich, voller Spannung. Der „Farbentanz“ wird so zu einem musikalischen Erlebnis zwischen Licht und Dunkel, Klang und Stille. Das Ostara-Streichquartett bestehend aus Dennis Posin (Violine), Barbara Reetz (Violine), Clémence Apffel-Gomez (Viola) sowie Christine Wittmann (Violoncello) – und die Mezzosopranistin Ruth Häde, Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, schaffen dabei eine Klangwelt, in der musikalische Ausdruckskräfte und grafische Analogien ineinandergreifen.
Ausstellungsbesuch: Gegen Vorlage des Konzerttickets kann an der Kasse am 25.10.25 ein Ausstellungsticket zum Gruppenpreis von 12 € erworben werden, der Ausstellungsbesuch ist möglich am 25.10.25 zwischen 10:00 und 18:00 Uhr
Kurator*innen: Johan Holten, Luisa Heese, Dr. Ursula Drahoss
kuratorische Assistenz: Dorotea Lorenz