Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket im Vorverkauf!
Nach dreijähriger Pause ist es endlich wieder so weit: Die traditionelle Mannheimer Fasnachts-Matinee, die das Ehepaar Angelika und Roland Hartung vor vierzig Jahren ins Leben rief, kehrt mit einem festlichen Spektakel zurück auf die Bühne des Mozartsaals im Rosengarten. 
Freuen Sie sich auf musikalische Genüsse, humorvolle Moderationen und eine mitreißende Atmosphäre, die die Tradition der Mannheimer Fasnacht in ihrer vollen Pracht widerspiegelt. 
Erleben Sie am 04. Februar 2024 um 11.00 Uhr einen einzigartigen Vormittag voller Frohsinn und musikalischer Höhepunkte. Das Nationaltheater-Orchester sowie Mitglieder des Solist*innen-Ensembles präsentieren ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm unter der charmanten Leitung von Karl-Heinz Bloemeke.

Aufgrund der hohen Nachfrage empfehlen wir Ihnen ab dem 1. Dezember Ihre Karten im Vorverkauf zu sichern. 
Diese sind ab sofort zu je 25,- EUR an der NTM Theaterkasse in O7 18 oder unter dem Kartentelefon 0621 1680 150 erhältlich.
GMD Roberto Rizzi Brignoli
Seit dieser Spielzeit ist Roberto Rizzi Brignoli GMD des Nationaltheater-Orchesters Mannheim. In der hektischen Weihnachtszeit hat er einen Moment der Besinnlichkeit genutzt, um uns am 3. Advent einige Fragen zu beantworten.
 GMD Roberto Rizzi Brignoli
Es ist das erste Weihnachten seit Ihrem Amtsbeginn in Mannheim. Womit verbinden Sie Weihnachten in Deutschland und auf was freuen Sie sich in dieser Zeit besonders? 

Nun, ich bin im Herbst dieses Jahres nach Mannheim gezogen und erlebe die Weihnachtszeit in Deutschland nun das erste Mal bewusst. Das Weihnachtsfest selbst verbringe ich traditionell in Italien. Aber viel wichtiger als landestypische Eigenarten ist für mich der Fokus auf die Friedensbotschaft. Denn hier verbirgt sich die eigentliche Bedeutung dieses Festes und ist völlig unabhängig davon, wo und wie auf der Welt wir Weihnachten feiern. Für mich persönlich ist es auch eine Zeit der bewussten Reflexion und Besinnung, die in Verbindung mit und durch die Musik noch gesteigert wird. Ein Zustand, den man eigentlich das ganze Jahr über in sich tragen sollte!

Welches Werk darf bei Ihnen an Weihnachten keinesfalls fehlen? Warum genau dieses? 

Es ist wider Erwarten kein typisches Weihnachtsstück (lacht). An Weihnachten höre ich tatsächlich sehr gern Giacomo Puccinis La Bohème. Dafür gibt es eigentlich keinen besonderen Grund, aber mich erinnert die Stimmung doch sehr an Weihnachten - Die thematisch märchenhafte, liebeserfüllte Atmosphäre bringt alles mit, was man zum Fest der Liebe erwartet. 

Wie sieht das Weihnachtsfest in Italien aus und was macht dieses dort so besonders? 

Genau wie für die meisten unter uns, ist das Weihnachtsfest der Höhepunkt des Jahres. Da ich eigentlich immer unterwegs bin, sind für mich die Festtage der einzige Moment im Jahr, an dem ich meine ganze Familie treffen und mit ihnen Zeit verbringen kann. Zum Abschluss würde uns noch Ihr Lieblingsweihnachtsrezept interessieren. Geht es hierbei in die italienische Richtung, wie zum Beispiel Panettone oder doch etwas ganz anderes? Für mich eindeutig Pannetone, aber senza candite!
"Ich persönlich mag den Panetonne am liebsten ohne kandierte Früchte."


                                       
Sabine Kneisel
Seit September 2023 ist Sabine Kneisel unsere Referentin des Vorstands und Projektleiterin für die Akademiekonzerte. In unserem Interview am 2. Advent erklärt sie, was es eigentlich heißt, ein Konzert auf die Beine zu stellen und verrät uns an dieser Stelle natürlich auch einiges über das Weihnachtsfest mit ihrer Familie. Vom Bodensee stammend, ist ihr Lieblingsweihnachtsrezept ein Klassiker aus der Schweiz.
 Sabine Kneisel, Referentin des Vorstands und Projektleiterin der MAM
Seit dieser Saison bist du Referentin des Vorstandes und Projektleiterin bei der Musikalischen Akademie Mannheim. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? 

Wie müssen wir uns eine Konzertplanung von Beginn bis Aufführung im Rosengarten vorstellen? Worauf muss man hier besonders achten? Zunächst muss man sagen, dass die Konzertplanung für diese Saison natürlich nicht erst im September angefangen hat - das heißt, die Vorarbeit hat meine Kollegin Nadin (in Elternzeit) zusammen mit unserem Vorstand bereits Anfang der letzten Saison gemacht: Orchesteraushilfen engagieren, Honorarverträge mit Künstler*innen machen, Hotels buchen etc. Für die tolle Vorbereitung möchte ich ihr an dieser Stelle einmal herzlich DANKE sagen!!! <3 Natürlich fällt dann auch unmittelbar vor den Konzerten noch einiges an: Bedarfs- und Bühnenpläne für den Rosengarten und Ablaufpläne für die Künstler*innen erstellen, Transfers und Transporte organisieren, Blumen bestellen ... Und am Konzerttag selbst bin ich dann zusammen mit den Orchesterwarten hinter den Kulissen dafür verantwortlich, dass alles rund läuft: Ist die Bühne richtig gefahren, ist das Konzertlicht richtig eingestellt, ist die Bestuhlung im Saal korrekt, stehen die Tische für meine Kollegin vom Infostand etc. - hierfür bin ich dann viel im Austausch mit der jeweiligen Projektleitung vom Rosengarten. Ich würde sagen, am wichtigsten ist, dass das Diensthandy genug Akku hat. 😉 

Welches Stück bringt dich so richtig in Weihnachtsstimmung? Hat sich das im Laufe der Zeit verändert? Ab wann beginnst du, Weihnachtsmusik zu hören? 

Da bin ich ganz Kind der 90er: Bei "Carol of the bells" - bekannt durch den Film "Kevin allein zu Haus"- ist es schlagartig da, dieses Gefühl von kindlicher Vorweihnachtsfreude. Es erinnert mich auch ein bisschen an Benjamin Britten's "Ceremony of carols", das ich zu Weihnachten auch sehr liebe und auch schon öfters selbst gesungen habe. So richtig in Weihnachtsstimmung komme ich vermutlich aber nur in der Kirche, wenn die traditionellen Weihnachtslieder gesungen werden und bei "Stille Nacht" das Licht ausgeht - dann ist Weihnachten! Weihnachtsmusik läuft bei uns kurz vor dem 1. Advent - dann ist es aber eher die gute alte "Wir warten auf Weihnachten" von Rolf Zukowski - die können meine Kids schon auswendig und ohne geht’s wohl leider auch nicht mehr. 🙂 

Was ist eine Weihnachtstradition, die deiner Meinung nach mehr Leute übernehmen sollten? Gibt es ein kulinarisches Highlight oder eine bestimmte Weihnachtsdeko, die sich unbedingt mehr Leute anschaffen sollten? Ab wann steht bei dir der Weihnachtsbaum? 

Ich muss ehrlich gestehen, dass es bei uns gar keinen Weihnachtsbaum gibt. Wir sind ohnehin bei den Eltern daheim und da gibt’s für die Enkelkinder natürlich einen echten Tannenbaum zu schmücken. Was Weihnachtstraditionen allgemein angeht, gibt es inzwischen ja so viele, dass es manchmal in Stress ausartet und das Fest seine ganze Besinnlichkeit verliert. Wichtig finde ich, dass man mit seinen Lieben zusammenkommt und da bleiben für mich die Weihnachtsfeiern und Adventsumtrünke eine ganz schöne Tradition. Da darf dann natürlich auch gerne und gut geschmaust werden. Mein kulinarisches Highlight zu Weihnachten ist seit jeher das klassische Raclette oder Käsefondue - aus nostalgischen Gründen und einfach, weil es ein so geselliges Essen ist, was es bei uns meist nur zu Weihnachten gibt.
"Probiert zu meinem Käsefondue doch einmal den Savignon blanc vom Weingut Kneisel!"

                                       
Julius Joachim
An jedem der kommenden vier Adventssonntage möchten wir Ihnen eine Person vorstellen, die für die Musikalische Akademie ganz besonders ist: Den Anfang macht zum 1. Advent Julius Joachim, unser Soloposaunist und Mitglied des Nationaltheater-Orchesters Mannheim seit September 2020. Darüber hinaus engagiert er sich seit November dieses Jahres als Beiratsmitglied der MAM.
Julius Joachim, 1. Soloposaunist des NTO und Beiratsmitglied der MAM
Im NTM-Orchester spielst du Posaune. Mit wieviel Jahren hast du mit dem Musizieren begonnen und was macht die Posaune in deinen Augen besonders, insbesondere als Orchesterinstrument? 

Im Alter von 6 Jahren bin ich das erste mal mit meinen Eltern zur Kantorei-Probe mitgekommen und habe Klavierunterricht bekommen. Seitdem begleitet die Musik mich eigentlich jeden Tag meines Lebens. Mit der Posaune habe ich erst etwas später begonnen, da war ich 13. Was die Posaune in meinen Augen besonders macht ist ihr Klang: sehr dunkel und warm, manchmal jedoch auch sehr strahlend und mächtig. Mir bereitet es viel Freude diese klanglichen Facetten von weichem pianissimo bis hin zu strahlendem fortissimo jeden Tag aufs Neue herauszuarbeiten. Für mich ist mein Klang auf meinem Instrument fast wie meine eigene Stimme. Etwas sehr persönliches. 

Seit November 2023 bist du offizielles Mitglied des Beirates der Musikalischen Akademie. Was sind deine Aufgaben in selbigen und was erhoffst du dir mit dem Beirat umzusetzen? Hast du ein konkretes Ziel oder Vorhaben, eine Idee, zum Beispiel ein bestimmtes Stück in ein Akademiekonzert einzubringen? 

Als Beiratsmitglied darf ich nun teilhaben an der Arbeit der musikalischen Akademie: Programme, Solisten und Dirigenten für kommende Spielzeiten vorschlagen und darüber abstimmen. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig auch junge Zielgruppen anzusprechen, das geschieht heutzutage am besten über Instagram oder TikTok. Dort denke ich, müssen wir auch in Zukunft vermehrt vertreten sein um die nächste Generation zu erreichen. 

Zum Schluss noch eine weihnachtliche Frage: Wie sieht bei dir ein typisches Weihnachtsfest aus? In welchem Personenkreis feierst du am liebsten? Was darf nicht fehlen? Eher typisch deutsch mit Weihnachtsgans oder doch etwas anderes? 

Weihnachten feiere ich im engsten Kreise der Familie. An Heilig Abend gibt es eine Bescherung bei weihnachtlicher Chormusik und brennenden Kerzen auf dem Weihnachtsbaum. Das ist schon immer so Tradition bei uns. Um 22 Uhr, wenn alle Geschenke ausgepackt sind, spiele ich seit einigen Jahren in einer kleineren Dorfkirche in einer Christmette mit Posaune und Orgel - die Weihnachtsgeschichte wird verlesen - ein Chor singt - dann ist für mich so richtig Weihnachten.
Bei der Frage nach seinem Lieblingsessen in der Weihnachtszeit antwortete Julius direkt: "Vanillekipferl! Die mag ich sehr!" Anbei findet ihr das bevorzugte Rezept unseres Soloposaunisten.

                                       
Architektur und Musik sind eng verknüpft. Der Frankfurter Architekt Malte Just, Spross einer Musikerfamilie, nimmt uns mit in die Welt der Raumakustik, der Teamarbeit und der faszinierenden ästhetischen Erlebnisse mit Musik im Raum.
Architektur tanzen?
“Trying to explain music is like trying to dance architecture.”
Thelonious Monk (1917–1982)

Igor Levit (* 1987) postete dies kurz nach seinem Auftritt in der Frankfurter Alten Oper im Januar 2023 auf Instagram. Die Antwort einer Followerin spiegelt das Unerklärbare, aber Spürbare wider: „Als Architektur­- studentin habe ich bei der Besichtigung einer Villa von Le Corbusier eine studentische Tanzgruppe getrof- fen, die das Gebäude in ein Ballett umsetzen wollte. Sie haben auf dem Rasen vor der Villa die Küche, das Bad und das Wohnzimmer betanzt. Was soll ich sagen: Es war unglaublich, ich habe das nie vergessen.“
Bauen und Bauten
Architektur kann man offenbar doch tanzen und Musik trotz Monks Axiom wohl auch erklären. Ich möchte Sie auf eine kleine Reise mitnehmen, um zu zeigen, wie die beiden Künste aus Sicht eines Architek- ten untrennbar zusammenhängen. Keine ambitionierte Konzerttätigkeit ohne Konzertsaal – sehen wir einmal von gelegentlichen Platzkonzerten ab. Doch was sind das für Häuser, diese Konzerthäuser? Sie ent- stehen, wie andere Bauten, im Austausch von Bauherr*innen und Architekt*innen. Aber hier, bei dieser speziellen Bauaufgabe, kommen ­Musiker*innen, Komponist*innen und Akustiker*innen als unverzichtbare Partner hinzu.

Für mich ist Hans Scharoun (1892–1972) ein herausragender Meister dieses Metiers. In Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Herbert von Karajan (1908–1989) gelang es ihm, das prototypische Konzerthaus unserer Epoche zu bauen, die Berliner Philharmonie (1963). Auf deren Schultern steht noch die 2017 eröffnete Elbphilharmonie von Jacques Herzog (* 1950) und Pierre de Meuron (* 1950). Scharoun war ein musikalisch gebildeter Mensch. Er verglich seine Werke gern mit Musik. Er sprach von Symphonien aus Raum, Material, Farbe und Licht, durch die man sich bewege. Das von Scharoun entwickelte Konzept war 1963 revolutionär, beispiellos. Dabei war es doch nur die kon­sequente Umsetzung seines Prinzips „Musik im Mittelpunkt“. Der Raumklang wurde in engster Abstimmung mit dem Akustiker und Elektrotechniker Lothar Cremer (1905–1990) gelöst.

Schauen wir auf die andere Seite der Welt, begegnet uns ein ebenfalls großartiger Architekt, dessen Projekt kosten- und zeitmäßig völlig aus dem Ruder lief. Doch es steht heute für Konzertkultur, für Sydney als Stadt und für Australien als Staat. Ein Konzerthaus als Symbol eines Kontinents! Da sind auch Bauzeit und Kosten verschmerzbar. Die Sidney Opera Jørn Utzons (1918–2008) ist das emblematische Bespiel für das skulpturale Verständnis eines Konzerthauses. Sie ist eine Stadt in der Stadt. Nach 14 Jahren Bauzeit stehen dort seit 1973 rund 100 Räume zur Verfügung: zahlreiche Konzertsäle, fünf Probestudios, ein Kino, 60 Umkleideräume, vier Restaurants, sechs Bars und zahlreiche Andenkenläden.
Um den kleinen Reigen bemerkenswerter Konzerthäuser abzuschließen, möchte ich kurz auf das Richard-­Wagner-Festspielhaus in Bayreuth eingehen. Archi­tektonisch handelt es sich keineswegs um ein Meisterwerk. Aber die Tatsache, dass es in den Jahren 1872–75 von Otto Brückwald (1841–1917) nach Entwürfen des Komponisten Richard Wagner (1813–1883) errichtet wurde, ist mehr als bemerkenswert. Dieses Haus ist nur für einen einzigen Klang gebaut, eben denjenigen, den Wagner erschaffen hatte und dort hören wollte. Dieses Haus ist daher eher als Klangkör- per im Sinn eines Musikinstruments zu verstehen.
Wie interagiert Musik
mit Raum?
Der Architekt Daniel Libeskind (* 1946) entschied sich nach dem Besuch von Musikakademien in Tel Aviv und New York für das Studium der Baukunst. Er vertritt daher beide Professionen. Libeskind schrieb: „Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Mechanismen des Ohres, wie die Schnecke und das übrige Innen- ohr, sowohl Sitz des Gleichgewichtssinnes als auch des Hörsinnes sind; auch die räumliche Wahrnehmung findet im Innenohr statt. Und wie Sie wissen, wird die Schwerkraft zwischen Klang und Materie ausba­lanciert.“ Raumwahrnehmung entsteht aber nicht allein in den Ohren, sondern auch mit anderen Sinnen, wie den Augen und dem Tastsinn. So formt sich ein Gesamtbild zum Klang. Ein Konzert wird daher im Fall einer Übertragung in einen anderen Raum stets anders als im Originalraum empfunden, selbst wenn der Klang akustisch sehr ähnlich simuliert wird. Ein weiterer Aspekt für den Klang des Raumes sind seine Form, seine Ausdehnung und seine Materialität. Der Klangeindruck beim Zuhörer wird durch den Direktschall und die ersten Wand- und Deckenrefle­xionen geprägt. Ob diese holzvertäfelt, aus Klinker oder textilüberzogen sind, ändert den Klang substan- ­ziell. Auch spielt die Verortung der Klangquellen im Raum eine große Rolle für das Klangerlebnis. Ist die Bühne in der Mitte des Raums mit gleichmäßigen Abständen zum Publikum verortet, oder ist sie eher am Ende des Raums angeordnet? Dementsprechend muss der Raum um sie herum gegliedert und aktiviert sein.
Das Entwerferteam
eines Konzerthauses
Die vielen komplexen Ebenen der Schallausbreitung, seines Nachhalls und seiner Reflexion sind eine Wissenschaft für sich, welche Akustikingenieur*innen gemeinsam erarbeiten und dann in das Gestaltungskonzept überführen. Selbst das Publikum mit seiner Bewegung und dem Material, das es an sich trägt, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Bemes­sung der Raumakustik. Ich erinnere mich an einen Besuch im Atelier Frank Gehrys (* 1929) während meines Studiums in der Zeit, als dieser die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles entwarf. Neben dem puppenstubenhaften Charakter des Architekturmodells faszinierte mich, dass das Publikum mit kleinen Elementen, die mit Haaren und Filz gespickt waren, im Modell präsent war, um bereits in diesem frühen Stadium die Akustik des gefüllten Saales stets mit bedenken zu können.

Das Zusammenspiel zwischen dem Musiker, in Scharouns Fall Herbert von Karajan, dem Architekten und dem Akustiker, ist jedenfalls der Schlüssel zum Erfolg. In diesem Team kann entschieden werden, wie weich, wie klar, wie spezifisch ein Klang sein soll, ob die Wände bespannt werden sollen oder z. B. Helmholtz-Resonatoren als Resonanzabsorber eingesetzt werden müssen. Ziel ist dabei ein möglichst gleichwertiger Klang für das Publikum – und dass die Musiker*innen die Musik gut hören können.

Architektur ist vom Prinzip her statisch, vom Selbstverständnis her auf Dauer errichtet. Musik ist vom Prinzip her zeitgebunden und ephemer, vom Selbstverständnis her vergänglich. Nur zusammen ermöglichen sie uns Spitzenleistungen und unvergessliche Erfahrungen von Musik, sei es für die Musiker*innen, die Dirigent*innen, die Komponist*innen oder das Publikum. Hier kann Architektur einer noblen und zugleich schönen Aufgabe nachkommen: ästhetisches Erleben zu ermöglichen.
                                       
von Malte Just

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