Kammermusik in der Kunsthalle

Kurt Tucholsky beschreibt in seinem Gedicht Augen in der Großstadt, welches namengebend für die Veranstaltung ist, die anonyme und hektische Atmosphäre des städtischen Lebens. Am 25.01.2025 lassen die Musikerinnen und Musiker des NTO mit ausgewählten Kammermusikwerken die bewegte Zeit zwischen den beiden Weltkriegen lebendig werden. Der Schauspieler Moritz Hahn wird den musikalischen Abend mit ausgewählten Texten begleiten.

Kunsthalle Mannheim
25. Januar 2025 um 19 Uhr
Preis: 25 € / 20 € (ermäßigt)

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Das Konzert führt programmatisch durch den Alltag der Metropolen in den 1920er-Jahren und beleuchtet die Menschen jener Zeit mit einer sachlichen, zugleich einfühlsamen Perspektive auf ihre tiefsten Emotionen. Diese Epoche war von Extremen geprägt: Auf der einen Seite stand der harte Überlebenskampf – die Suche nach der nächsten Mahlzeit. Auf der anderen Seite zeichnete sich dieses Jahrzehnt durch seine schillernden Partys und eine ausgelassene Lebensfreude aus. Doch selbst durch den Glanz und Glamour schimmerte das allgegenwärtige Elend hindurch.

Die Betonung der Objektivität, Präzision und Sachlichkeit, die oft mit einer kritischen Darstellungsweise verbunden ist, durchzieht alle literarischen Texte und korrespondiert mit der klaren und verständlichen Musiksprache der Kompositionen. Schauspieler Moritz Hahn rezitiert ausgewählte Texte, während Solistinnen und Solisten des Nationaltheater-Orchester Kammermusik- und Solowerke spielen. Gemeinsam vermitteln sie ein lebendiges Bild dieser turbulenten Ära zwischen den Weltkriegen, geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen.

Jetzt Karten im VVK sichern!
Die traditionelle Mannheimer Fasnachtsmatinee gehört zu den Höhepunkten der Konzertsaison und ist ein Muss für alle Fasnachtsfreunde. Am Sonntag, 23. Februar 2025 um 11 Uhr ist es wieder soweit: Das Nationaltheater-Orchester präsentiert gemeinsam mit zwei Überraschungsgästen aus dem Opernensemble im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartens ein anspruchsvolles, buntes Programm unter der Leitung von Karl-Heinz Bloemeke, der wie immer auch die Moderation übernimmt. 

Freuen Sie sich auf einen Vormittag voller Heiterkeit, Frohsinn und musikalischer Höhepunkte – und eine einzigartige Atmosphäre, die die Tradition der Mannheimer Fasnacht in ihrer vollen Pracht zur Geltung bringt. Akademievorsitzender Fritjof von Gagern: "Die Fasnachtsmatinee ist nicht nur fester Bestandteil im kulturellen Kalender der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Auch beim Nationaltheaterorchester ist sie so beliebt, dass in manchen Stimmgruppen gar gelost wird, wer denn spielen darf!" Tilmann Pröllochs, Geschäftsführender Intendant des Nationaltheaters, betont: „Musikalische Genüsse, humorvolle Moderationen und eine mitreißende Atmosphäre: Die überaus beliebte Fasnachtsmatinee ist ein besonderes Ereignis, das die Mannheimerinnen und Mannheimer begeistert und zusammenbringt. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, den Geist, den das Ehepaar Hartung dieser einzigartigen Institution in über 40 Jahren mitgab, zu bewahren und in eine neue Zeit zu transferieren!“ 

Karten sind ab dem 02.12.2024 im VVK für 28,00 Euro an der NTM Theaterkasse erhältlich.
GMD Roberto Rizzi Brignoli
Seit dieser Spielzeit ist Roberto Rizzi Brignoli GMD des Nationaltheater-Orchesters Mannheim. In der hektischen Weihnachtszeit hat er einen Moment der Besinnlichkeit genutzt, um uns am 3. Advent einige Fragen zu beantworten.
 GMD Roberto Rizzi Brignoli
Es ist das erste Weihnachten seit Ihrem Amtsbeginn in Mannheim. Womit verbinden Sie Weihnachten in Deutschland und auf was freuen Sie sich in dieser Zeit besonders? 

Nun, ich bin im Herbst dieses Jahres nach Mannheim gezogen und erlebe die Weihnachtszeit in Deutschland nun das erste Mal bewusst. Das Weihnachtsfest selbst verbringe ich traditionell in Italien. Aber viel wichtiger als landestypische Eigenarten ist für mich der Fokus auf die Friedensbotschaft. Denn hier verbirgt sich die eigentliche Bedeutung dieses Festes und ist völlig unabhängig davon, wo und wie auf der Welt wir Weihnachten feiern. Für mich persönlich ist es auch eine Zeit der bewussten Reflexion und Besinnung, die in Verbindung mit und durch die Musik noch gesteigert wird. Ein Zustand, den man eigentlich das ganze Jahr über in sich tragen sollte!

Welches Werk darf bei Ihnen an Weihnachten keinesfalls fehlen? Warum genau dieses? 

Es ist wider Erwarten kein typisches Weihnachtsstück (lacht). An Weihnachten höre ich tatsächlich sehr gern Giacomo Puccinis La Bohème. Dafür gibt es eigentlich keinen besonderen Grund, aber mich erinnert die Stimmung doch sehr an Weihnachten - Die thematisch märchenhafte, liebeserfüllte Atmosphäre bringt alles mit, was man zum Fest der Liebe erwartet. 

Wie sieht das Weihnachtsfest in Italien aus und was macht dieses dort so besonders? 

Genau wie für die meisten unter uns, ist das Weihnachtsfest der Höhepunkt des Jahres. Da ich eigentlich immer unterwegs bin, sind für mich die Festtage der einzige Moment im Jahr, an dem ich meine ganze Familie treffen und mit ihnen Zeit verbringen kann. Zum Abschluss würde uns noch Ihr Lieblingsweihnachtsrezept interessieren. Geht es hierbei in die italienische Richtung, wie zum Beispiel Panettone oder doch etwas ganz anderes? Für mich eindeutig Pannetone, aber senza candite!
"Ich persönlich mag den Panetonne am liebsten ohne kandierte Früchte."


                     
Sabine Kneisel
Seit September 2023 ist Sabine Kneisel unsere Referentin des Vorstands und Projektleiterin für die Akademiekonzerte. In unserem Interview am 2. Advent erklärt sie, was es eigentlich heißt, ein Konzert auf die Beine zu stellen und verrät uns an dieser Stelle natürlich auch einiges über das Weihnachtsfest mit ihrer Familie. Vom Bodensee stammend, ist ihr Lieblingsweihnachtsrezept ein Klassiker aus der Schweiz.
 Sabine Kneisel, Referentin des Vorstands und Projektleiterin der MAM
Seit dieser Saison bist du Referentin des Vorstandes und Projektleiterin bei der Musikalischen Akademie Mannheim. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? 

Wie müssen wir uns eine Konzertplanung von Beginn bis Aufführung im Rosengarten vorstellen? Worauf muss man hier besonders achten? Zunächst muss man sagen, dass die Konzertplanung für diese Saison natürlich nicht erst im September angefangen hat - das heißt, die Vorarbeit hat meine Kollegin Nadin (in Elternzeit) zusammen mit unserem Vorstand bereits Anfang der letzten Saison gemacht: Orchesteraushilfen engagieren, Honorarverträge mit Künstler*innen machen, Hotels buchen etc. Für die tolle Vorbereitung möchte ich ihr an dieser Stelle einmal herzlich DANKE sagen!!! <3 Natürlich fällt dann auch unmittelbar vor den Konzerten noch einiges an: Bedarfs- und Bühnenpläne für den Rosengarten und Ablaufpläne für die Künstler*innen erstellen, Transfers und Transporte organisieren, Blumen bestellen ... Und am Konzerttag selbst bin ich dann zusammen mit den Orchesterwarten hinter den Kulissen dafür verantwortlich, dass alles rund läuft: Ist die Bühne richtig gefahren, ist das Konzertlicht richtig eingestellt, ist die Bestuhlung im Saal korrekt, stehen die Tische für meine Kollegin vom Infostand etc. - hierfür bin ich dann viel im Austausch mit der jeweiligen Projektleitung vom Rosengarten. Ich würde sagen, am wichtigsten ist, dass das Diensthandy genug Akku hat. 😉 

Welches Stück bringt dich so richtig in Weihnachtsstimmung? Hat sich das im Laufe der Zeit verändert? Ab wann beginnst du, Weihnachtsmusik zu hören? 

Da bin ich ganz Kind der 90er: Bei "Carol of the bells" - bekannt durch den Film "Kevin allein zu Haus"- ist es schlagartig da, dieses Gefühl von kindlicher Vorweihnachtsfreude. Es erinnert mich auch ein bisschen an Benjamin Britten's "Ceremony of carols", das ich zu Weihnachten auch sehr liebe und auch schon öfters selbst gesungen habe. So richtig in Weihnachtsstimmung komme ich vermutlich aber nur in der Kirche, wenn die traditionellen Weihnachtslieder gesungen werden und bei "Stille Nacht" das Licht ausgeht - dann ist Weihnachten! Weihnachtsmusik läuft bei uns kurz vor dem 1. Advent - dann ist es aber eher die gute alte "Wir warten auf Weihnachten" von Rolf Zukowski - die können meine Kids schon auswendig und ohne geht’s wohl leider auch nicht mehr. 🙂 

Was ist eine Weihnachtstradition, die deiner Meinung nach mehr Leute übernehmen sollten? Gibt es ein kulinarisches Highlight oder eine bestimmte Weihnachtsdeko, die sich unbedingt mehr Leute anschaffen sollten? Ab wann steht bei dir der Weihnachtsbaum? 

Ich muss ehrlich gestehen, dass es bei uns gar keinen Weihnachtsbaum gibt. Wir sind ohnehin bei den Eltern daheim und da gibt’s für die Enkelkinder natürlich einen echten Tannenbaum zu schmücken. Was Weihnachtstraditionen allgemein angeht, gibt es inzwischen ja so viele, dass es manchmal in Stress ausartet und das Fest seine ganze Besinnlichkeit verliert. Wichtig finde ich, dass man mit seinen Lieben zusammenkommt und da bleiben für mich die Weihnachtsfeiern und Adventsumtrünke eine ganz schöne Tradition. Da darf dann natürlich auch gerne und gut geschmaust werden. Mein kulinarisches Highlight zu Weihnachten ist seit jeher das klassische Raclette oder Käsefondue - aus nostalgischen Gründen und einfach, weil es ein so geselliges Essen ist, was es bei uns meist nur zu Weihnachten gibt.
"Probiert zu meinem Käsefondue doch einmal den Savignon blanc vom Weingut Kneisel!"

                     
Julius Joachim
An jedem der kommenden vier Adventssonntage möchten wir Ihnen eine Person vorstellen, die für die Musikalische Akademie ganz besonders ist: Den Anfang macht zum 1. Advent Julius Joachim, unser Soloposaunist und Mitglied des Nationaltheater-Orchesters Mannheim seit September 2020. Darüber hinaus engagiert er sich seit November dieses Jahres als Beiratsmitglied der MAM.
Julius Joachim, 1. Soloposaunist des NTO und Beiratsmitglied der MAM
Im NTM-Orchester spielst du Posaune. Mit wieviel Jahren hast du mit dem Musizieren begonnen und was macht die Posaune in deinen Augen besonders, insbesondere als Orchesterinstrument? 

Im Alter von 6 Jahren bin ich das erste mal mit meinen Eltern zur Kantorei-Probe mitgekommen und habe Klavierunterricht bekommen. Seitdem begleitet die Musik mich eigentlich jeden Tag meines Lebens. Mit der Posaune habe ich erst etwas später begonnen, da war ich 13. Was die Posaune in meinen Augen besonders macht ist ihr Klang: sehr dunkel und warm, manchmal jedoch auch sehr strahlend und mächtig. Mir bereitet es viel Freude diese klanglichen Facetten von weichem pianissimo bis hin zu strahlendem fortissimo jeden Tag aufs Neue herauszuarbeiten. Für mich ist mein Klang auf meinem Instrument fast wie meine eigene Stimme. Etwas sehr persönliches. 

Seit November 2023 bist du offizielles Mitglied des Beirates der Musikalischen Akademie. Was sind deine Aufgaben in selbigen und was erhoffst du dir mit dem Beirat umzusetzen? Hast du ein konkretes Ziel oder Vorhaben, eine Idee, zum Beispiel ein bestimmtes Stück in ein Akademiekonzert einzubringen? 

Als Beiratsmitglied darf ich nun teilhaben an der Arbeit der musikalischen Akademie: Programme, Solisten und Dirigenten für kommende Spielzeiten vorschlagen und darüber abstimmen. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig auch junge Zielgruppen anzusprechen, das geschieht heutzutage am besten über Instagram oder TikTok. Dort denke ich, müssen wir auch in Zukunft vermehrt vertreten sein um die nächste Generation zu erreichen. 

Zum Schluss noch eine weihnachtliche Frage: Wie sieht bei dir ein typisches Weihnachtsfest aus? In welchem Personenkreis feierst du am liebsten? Was darf nicht fehlen? Eher typisch deutsch mit Weihnachtsgans oder doch etwas anderes? 

Weihnachten feiere ich im engsten Kreise der Familie. An Heilig Abend gibt es eine Bescherung bei weihnachtlicher Chormusik und brennenden Kerzen auf dem Weihnachtsbaum. Das ist schon immer so Tradition bei uns. Um 22 Uhr, wenn alle Geschenke ausgepackt sind, spiele ich seit einigen Jahren in einer kleineren Dorfkirche in einer Christmette mit Posaune und Orgel - die Weihnachtsgeschichte wird verlesen - ein Chor singt - dann ist für mich so richtig Weihnachten.
Bei der Frage nach seinem Lieblingsessen in der Weihnachtszeit antwortete Julius direkt: "Vanillekipferl! Die mag ich sehr!" Anbei findet ihr das bevorzugte Rezept unseres Soloposaunisten.

                     
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