Auf ein gelungenes Weihnachtsfest

Nora von Marschall
Seit Anfang des Jahres ist Nora von Marschall Geschäftsführerin der MAM. Die Harfenistin des NTO, die sich bereits in den vergangenen beiden Jahren aktiv im Beirat des Vereins eingebracht hat, erzählt uns hier, wie sie zu ihrem Instrument gekommen ist und was sie gern an ihre Studenten weitergeben möchte.
Harfenistin des NTO und Geschäftsführerin der MAM Nora von Marschall                      
1. Herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Position als Geschäftsführerin der Musikalischen Akademie! Welche Vision hast du für die Musikalische Akademie? Hast du, trotz deiner erst recht kurzen Amtsdauer, schon konkrete Ziele, die du gerne im Vorstand umsetzen möchtest? 

Ich finde die demokratische Struktur der musikalischen Akademie sehr besonders. Dass wir Orchestermitglieder die Programmgestaltung und die Einladung für Solist*innen und Dirigent*innen selbst in der Hand haben ist eine unglaubliche Möglichkeit. Allgemein liegt mir ein guter Teamgeist sehr am Herzen. Wenn wir alle gemeinsam hinter unserer Sache stehen, können wir am Besten unseren Enthusiasmus an das Publikum weiter geben. Ein besonderes Anliegen ist mir persönlich außerdem die Musikvermittlung. Ich hoffe sehr, dass es uns in Zukunft immer mehr gelingt, auch ein jüngeres Publikum für unsere Musik begeistern zu können. 

2. Die Harfe als Instrument schon von klein auf zu erlernen ist sicherlich außergewöhnlich. Wann hast du damit begonnen und wie kam es bei dir dazu, dass Harfenspiel zu erlernen? 

Mein Vater ist Dirigent von mehreren Jugendorchestern, sodass ich als kleines Kind häufiger bei Proben und Konzertreisen mit dabei war. Die Mitglieder des Jugendorchesters versuchten mich und meine Schwestern frühzeitig für ihre Instrumente zu begeistern. So wollte beispielsweise die Fagottgruppe mir den Schnuller abgewöhnen indem sie mir Fagottrohre zum Nuckeln gaben. Die damalige Harfenistin hatte während der Proben instrumentenbedingt besonders viel frei und so kam es, dass ich häufig bei ihr auf dem Schoß saß und von ihr vorgelesen bekam. Zwar habe ich dann erst einmal mit der Geige angefangen, die nette Harfenistin hatte aber einen zu großen Eindruck hinterlassen, sodass ich mit 7 Jahren dann meine erste kleine Harfe bekam. 

3. Aktuell unterrichtest du auch an der Hochschule für Musik Würzburg Orchesterstudien und Literatur für die Harfe. Was ist dir hierbei besonders wichtig an deine Studenten weiterzugeben? Wie ist dabei deine Herangehensweise? 

Da ich selber in meinem Studium die Erfahrung machen musste, dass fleißiges Üben alleine nicht ausreicht um in einer Drucksituation auch bestehen zu können, habe ich mich sehr viel mit mentalen Strategien auseinander gesetzt. Anders als im Sport, wo die mentale Vorbereitung schon sehr lange automatisch zum Training dazu gehört, fehlte mir das in meiner Ausbildung. Darum liegt es mir sehr am Herzen meine Studierende mental auf Probespiele oder andere Wettbewerbssituationen vorzubereiten. Orchesterstellen zu unterrichten macht mir besonders viel Spaß. Da man im Probespiel sehr schnell von einer Stelle zur nächsten springen muss und dadurch ja auch sehr schnell andere Stimmungen erzeugen muss, machen wir häufig Übungen aus dem Schauspielunterricht in Gruppenstunden. Das genießen alle aus der Klasse immer sehr. Es macht mir Spaß wenn wir dann gemeinsam lachen und sich trotzdem spielerisch riesige Fortschritte bemerkbar machen. 

4. Wie feierst du Weihnachten und was darf dabei deiner Meinung nach auf gar keinen Fall fehlen? Könntest du dir auch mal vorstellen eine andere Weihnachtstradition auszuprobieren, zum Beispiel bei gemäßigteren Temperaturen auf der Südhalbkugel? Wenn ja, wie? 

Für mich ist die ganze Vorweihnachtszeit schon etwas ganz Besonderes. Das fängt schon beim Adventskranz binden an, ich bastle sehr gerne und liebe es viele verschiedene Plätzchensorten zu backen. Am liebsten gemeinsam mit meiner Familie oder meinen Freunden. Dann darf für mich auch das Weihnachtsoratorium nicht fehlen. Bei der Musik komme ich sofort in Feststimmung. Leider hat Bach in diesem Stück keine Harfe besetzt, sodass ich die Musik nie selber spielen werde, aber laut mit gesungen wird zu Hause auf jeden Fall. Wenn ich dann noch unter Menschen bin, die mir wirklich nahe stehen, also meine engen Freunde oder meine Familie, dann ist das für mich ein gelungenes Weihnachtsfest. Prinzipiell würde ich Weihnachten auf der Südhalbkugel nicht ausschließen, bisher hat sich dahingehend aber noch nie etwas ergeben. Da in diesem Fall ohnehin alles anders wäre als meine bisherigen Weihnachtsfeste würde ich die Dinge auf mich zukommen lassen und neugierig schauen, was sich ergibt und ob vielleicht sogar neue Traditionen entstehen.
“Das Rezept für die Florentiner habe ich von meiner Mutter. Es sind einfach die besten Plätzchen.”

                                       
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