1. Konzertmeisterin Olga Pogorelova zurück auf der Bühne


Olga Pogorelova, 1. Konzertmeisterin des NTO seit 2015, wird nach ihrer Elternzeit im 7. Akademiekonzert wieder auf die Bühne zurückkehren. Wir haben ihr vorab einige Fragen gestellt:
                                       
Liebe Olga, wir freuen uns alle auf deine Rückkehr ins Orchester! Worauf freust du dich am meisten? 

Ich freue mich auch riesig, wieder mit dabei zu sein! Es fühlt sich an wie Heimkommen nach einer langen Reise: Die Dinge sind einerseits vertraut und doch anders zugleich. Natürlich hat sich das Orchester während meiner Abwesenheit sehr gewandelt und weiterentwickelt: Es gibt ja bekanntlich den Umbau, einen neuen Chefdirigenten, und auch im Kollegium sehe ich neben den vielen „Altbekannten“ einige neue Gesichter. 

Es ist also eine Mischung aus Neugier und Spannung und eine große Vorfreude auf mein erstes Akademiekonzert in Mannheim seit Langem. 

Für all diejenigen, die sich fragen, was die Aufgaben einer Konzertmeisterin sind: Was genau muss man sich unter diesem Titel vorstellen, und wie wird man eigentlich Konzertmeisterin? 

„Primus inter Pares“, lateinisch für „Erster unter Gleichen“, ist der Ausdruck, der immer wieder verwendet wird, wenn man von einer Konzertmeisterposition spricht. 

Als Konzertmeister ist man zwar Teil der Gruppe der 1. Geigen, hat aber zugleich eine besondere Funktion, die sowohl für das Zusammenspiel im Orchester als auch für organisatorische oder repräsentative Belange wichtig ist. Gleichwohl sind bei dieser Tätigkeit solistische beziehungsweise künstlerische Qualitäten gefragt: Wenn in der Stimme der 1. Violine der Vermerk „Solo“ (italienisch für „allein“) steht, so ist die Stelle von nur einer Geige, also vom Konzertmeister, vorzutragen. „Allein“ ist man zudem für die Einrichtung der Stimmen, die Kommunikation mit den anderen Stimmführern und dem Dirigenten sowie für das Stimmen des Orchesters vor der Aufführung verantwortlich. 

Wer sich also für eine Konzertmeisterlaufbahn interessiert, sollte gewisse Führungsqualitäten mitbringen und kommunikativ sein. Und natürlich muss man ein entsprechendes Probespiel gewinnen und das darauffolgende Probejahr bestehen. 

Das Programm des 7. Akademiekonzerts am 10. und 11. Juni 2024 verspricht sommerliche französische Leichtigkeit. Welches der drei Stücke ist für die Geige technisch am anspruchsvollsten und warum? 

Eigentlich ist es genau diese französische Leichtigkeit, die eine besondere Tongebung und dazu noch ein beträchtliches technisches Können erfordert. 

Gleich zu Beginn der „Orgelsymphonie“ entsteht durch das Verschieben des Taktempfindens ein Gefühl des Schwebens: eben die auskomponierte „Leichtigkeit“. Diese lebt allerdings von einem hohen Maß an Präzision und Konzentration im Moment der Aufführung sowie von souveräner Bogentechnik. Als Geiger darf man sich aber auch auf die vielen wunderbaren Melodien freuen, die sowohl intonatorisch anspruchsvoll sind als auch klanglich eine ganz besondere Herangehensweise erfordern. Der schnelle Wechsel der Stimmungen ist es, der das Ganze für uns so reizvoll und spannend zugleich macht. 

Was für die Symphonie von Saint-Saëns tonangebend ist, gilt umso mehr für Poulencs Sinfonietta, dieses meisterhaft instrumentierte Glanzstück der französischen Leichtigkeit. 

Vielen Dank, liebe Olga, und toi, toi, toi für das 7. Akademiekonzert!
© Büro Schramm für Gestaltung
10./11. Juni 24
Rosengarten, Mozartsaal
Konzert 20 Uhr 
Einführung 19:15 Uhr 

GMD Roberto Rizzi Brignoli
Christian Schmitt, Orgel 

Programm: 
Francis Poulenc, Sinfonietta 
Maurice Ravel, Boléro 
Camille Saint-Saëns,
Symphonie Nr. 3 c-Moll op. 78 
Orgelsymphonie

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