Das Konzert führt programmatisch durch den Alltag der Metropolen in den 1920er-Jahren und beleuchtet die Menschen jener Zeit mit einer sachlichen, zugleich einfühlsamen Perspektive auf ihre tiefsten Emotionen. Diese Epoche war von Extremen geprägt: Auf der einen Seite stand der harte Überlebenskampf – die Suche nach der nächsten Mahlzeit. Auf der anderen Seite zeichnete sich dieses Jahrzehnt durch seine schillernden Partys und eine ausgelassene Lebensfreude aus. Doch selbst durch den Glanz und Glamour schimmerte das allgegenwärtige Elend hindurch.
Die Betonung der Objektivität, Präzision und Sachlichkeit, die oft mit einer kritischen Darstellungsweise verbunden ist, durchzieht alle literarischen Texte und korrespondiert mit der klaren und verständlichen Musiksprache der Kompositionen. Schauspieler Moritz Hahn rezitiert ausgewählte Texte, während Solistinnen und Solisten des Nationaltheater-Orchester Kammermusik- und Solowerke spielen. Gemeinsam vermitteln sie ein lebendiges Bild dieser turbulenten Ära zwischen den Weltkriegen, geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen.