Prof. Dr. med. Wolf-K. Hofmann Vorsitzender des Kuratoriums der Musikalischen Akademie
06.05.2024
                                       
Sehr geehrte, liebe musikbegeisterte Freunde der Musikalischen Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim e.V.,

nun ist es endlich da – das Programm der 246. Spielzeit der Musikalischen Akademie für das „akademische Jahr“ 2024/25. Es ist großartige Musik, die uns in dieser Spielzeit erwartet – und es ist noch mehr. Es sind musikalische Vielfalt, künstlerische Exzellenz und Herausforderung auf höchstem Niveau. Aber der Reihe nach. Schon der Einstieg am 14./15.10.2024 mit „Mahler 5“ (wie der alte Orchesterhase sagt) setzt ein Eingangsniveau fest, welches fast nicht zu überbieten ist. Die kleine Frage am Rande, wie viele Vorzeichen „cis-Moll“ hat, scheint da fast unbedeutend – für einen Streicher in der Gruppe der Bratschen oder Violinen allerdings ist sie nicht ganz unwesentlich. Oder anders formuliert: Das ist Hörgenuss vom Feinsten, der aber auch über fast 70 Minuten insbesondere die Streichergruppen technisch und emotional maximal herausfordert. 

Ja, die Streicher – die sind im Programmjahr 2024/25 sehr gut vertreten. Das wunderschöne Violinkonzert von Tschaikowski im November 2024 und das sehr eindringliche Konzert für Viola und Orchester von Bartók im Februar 2025 geben den auserlesenen Solisten die Möglichkeit, diese Instrumentengruppe brillieren zu lassen – vielleicht gar mit einer Geige oder Bratsche aus italienischer Handwerkskunst. Darüber würde sich der inzwischen in Mannheim herzlichst aufgenommene und breit anerkannte GMD Roberto Rizzi Brignoli natürlich besonders freuen. In seiner zweiten Mannheimer Spielzeit wird es ihm mit diesem fantastischen Programm gelingen, das Publikum, welches immer wieder sehr anspruchsvoll ist, vollumfänglich zu begeistern. Jedes der anstehenden acht Akademiekonzerte hat uneingeschränkt die Berechtigung, sofort in die Kalender der musikbegeisterten Mannheimer eingetragen zu werden. Die bunte und sehr wohldurchdachte Auswahl der künstlerischen Richtungen und der einzelnen musikalischen Stücke folgt der so wertvollen traditionellen Hörgewohnheit und hat uneingeschränkt höchste künstlerische Klasse. Es fällt deshalb sehr schwer, irgendeine Besonderheit herauszuheben. Aber manchmal ist man aufgefordert, mutig und immer wieder eine klare (musikalische) Positionierung vorzunehmen. Die uns umgebende Weltgesellschaft fordert das nahezu heraus, und deshalb ist der Abschluss des Kalenderjahres 2024 mit Ludwig van Beethovens neunter Symphonie und der Vision „Alle Menschen werden Brüder“ ein erwarteter, aber auch regelmäßiger künstlerischer Höhepunkt, der uns alles das, was Musik bewirken kann, in einem Stück verschafft: Freude, Glück, emotionale Aktivitäten, aber auch innere Ruhe, Nachdenklichkeit und vor allem Zuversicht. 

                                       
Sehr geehrte, liebe musikbegeisterte Freunde der Musikalischen Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim e. V.,

das Programm der 245. Spielzeit der Musikalischen Akademie ist finalisiert und es liest sich stellenweise wie eine phantastische musikalische Reise durch ganz Europa. Was für eine wunderbare Idee in einer Zeit, in der – trotz aller Normalisierungen im täglichen Leben – das „wirkliche“ Reisen (z. B. mit Bahn und Flugzeug) mehr und mehr eine Herausforderung an uns alle stellt.
Mit Musik gehen viele Dinge leichter, Musik begleitet uns mehr oder weniger intensiv in verschiedener Ausprägung und Intensität eigentlich während unseres gesamten Lebens. Umso wichtiger ist es, den Fortbestand dieser wertvollen Kultur in ihrer vielfältigen und in kaum einem anderen künstlerischen Bereich so einflussnehmenden Art und Weise zu sichern. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Musikalische Akademie, insbesondere mit ihren Akademiekonzerten, die uns durch die aktuelle 244. Spielzeit bis zum kommenden Sommer begleiten werden. Den Organisatorinnen und Organisatoren der Konzerte und den Musikerinnen und Musikern des Orchesters des Nationaltheater Mannheims ist es erneut gelungen, ausgewählte Glanzpunkte der klassischen Musik mit exzellenten Dirigentinnen und Dirigenten und Solistinnen und Solisten vorzubereiten. Gemeinsam sollten wir uns auf diese wertvollen Momente der Entspannung und des Genusses in einer sehr schnelllebigen und teilweise turbulenten Zeit freuen und auf diese Art und Weise die unheimliche Kraft der Musik in jeder wie auch immer gearteten Lebenssituation genießen.
Prof. Dr. med. Wolf-K. Hofmann
Vorsitzender des Kuratoriums der Musikalischen Akademie Mannheim

 


„Was bewirkt Musik?
Sie lässt uns als Veränderte zurück.“
Robert Musil
Wie oft beginnen unsere Gedanken während eines Konzerts zu wandern, im Rausch lassen wir uns fortreißen von der Wucht der Musik. Danach die Stille, es braucht Zeit, bis die Taumelnden wieder im Hier und Jetzt landen. Wenngleich Robert Musils Beziehung zur Musik zeitlebens ambivalent bleibt, die Idee des Musikhörenden als eines veränderten Menschen ist für mich ein zentrales Motiv bei der Konzertgestaltung. Nur durch stetige Erneuerung bleibt Musik, diese flüchtigste und doch nachhallendste aller Künste, lebendig. Auch in der neuen Saison ist Veränderung ein Leitmotiv: Zuerst begrüße ich sehr herzlich unseren VEREHRTES PUBLIKUM „Was bewirkt Musik? Sie lässt uns als Veränderte zurück.“ Robert Musil Fritjof von Gagern und GMD Roberto Rizzi Brignoli 5 neuen Mannheimer Generalmusikdirektor Roberto Rizzi Brignoli. Gemeinsam entdecken wir viel zu selten gespielte, überaus expressive Werke italienischer Komponisten wie Ottorino Respighi oder Alfredo Casella und initiieren einen Strauss-Zyklus, der mit seiner wohl verkanntesten sinfonischen Dichtung startet: Aus Italien. Erneut heißen wir Dirigent*innen und Solist*innen der internationalen Spitzenklasse in Mannheim willkommen. Eine besondere Freude ist mir unsere Auftragskomposition Wavering World aus der Feder Dai Fujikuras, die wir zusammen mit den Orchestern aus Seattle und Tokio realisieren. Und natürlich das große Finale mit Verdis Requiem; in tradierter Koproduktion mit dem NTM, dem auch in diesem Jahr unser besonderer Dank gilt. Baustellenbedingt müssen wir uns mit der Veröffentlichung der Kammerakademie 2023/24 noch ein bisschen gedulden – wie eng Architektur und Musik verbunden sind, beleuchtet derweil Malte Just in seinem Essay, dem ich herzlich für seine Arbeit danke. Eine weitere Veränderung ist Ihnen sicher schon aufgefallen: Unser Verein präsentiert sich in neuem Gewand. Das Büro Schramm für Gestaltung hat den besonderen Geist der Akademie visualisiert, auch dafür ein großes Danke. Den langjährigen Abonnent*innen wie den Neuentdecker*innen, Ihnen allen wünsche ich inspirierende musikalische Erlebnisse!

Ihr 
Fritjof von Gagern 
1. Vorsitzender
                                       
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