1. Akademiekonzert
Mit einem Programm, das von impressionistischen Klangwelten bis zu sinfonischer Monumentalität reicht, eröffnet die Musikalische Akademie Mannheim am 6. und 7. Oktober 2025 im Rosengarten Mannheim ihre neue Saison. Generalmusikdirektor Roberto Rizzi Brignoli stellt Maurice Ravel in den Mittelpunkt: Zwei seiner zentralen Orchesterwerke rahmen den Abend. Ergänzt werden sie durch die von Ravel instrumentierten Bilder einer Ausstellung von Mussorgski sowie das Cellokonzert Nr. 1 von Camille Saint-Saëns, interpretiert von Daniel Müller-Schott.
© Uwe Arens
Saint-Saëns’ Konzert, 1873 in Paris uraufgeführt, gilt bis heute als eines der bedeutendsten Beiträge zur Celloliteratur. Mit seiner Verbindung von Virtuosität und melodischer Eleganz eröffnet es dem Solisten zahlreiche Ausdrucksmöglichkeiten. In Mannheim übernimmt diese Rolle der international renommierte Cellist Daniel Müller-Schott, dessen differenziertes und zugleich kraftvolles Spiel ihn zu einem gefragten Gast der großen Orchester weltweit gemacht hat. 

Ravels Daphnis et Chloé – Suite Nr. 2 eröffnet das Konzert mit impressionistischen Klangflächen von hoher atmosphärischer Dichte. Das Werk, 1912 für das Ballets Russes komponiert, wird oft als Höhepunkt der französischen Orchestermusik zu Beginn des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Einen besonderen Kontrast bilden Mussorgskis Bilder einer Ausstellung in Ravels Instrumentierung. Mit feinem Gespür für orchestrale Farben überträgt Ravel den Klavierzyklus in eine sinfonische Dimension. Den Abschluss bildet La Valse, 1920 komponiert, in dem Ravel die traditionelle Form des Wiener Walzers in ein von Dynamik und Abgründigkeit geprägtes Tongemälde überführt. 

Das Konzert wird von SWR Kultur mitgeschnitten und am 23. November 2025 im Abendkonzert ab 20.03 Uhr gesendet.
Dirigentenwechsel beim 8. Akademiekonzert am 23. und 24. Juni
Die Dirigentin des 8. Akademiekonzerts, Anna Rakitina, muss ihr Engagement krankheitsbedingt leider absagen. Wir wünschen ihr eine rasche Genesung und freuen uns zugleich sehr, dass Kerem Hasan kurzfristig das Dirigat im Mozartsaal übernimmt. Der britische Dirigent gehört zu den vielversprechendsten Talenten seiner Generation. Internationale Erfahrung sammelte er u. a. mit dem Concertgebouworkest, dem London Symphony Orchestra, dem SWR Symphonieorchester und dem Toronto Symphony Orchestra. Von 2019 bis 2023 war er Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck. 

Wir sind dankbar, mit Kerem Hasan einen erfahrenen und musikalisch profilierten Künstler für diese kurzfristige Übernahme gewonnen zu haben – und laden Sie herzlich ein, ihn im 8. Akademiekonzert live zu erleben.
© Marco Borggreve
Kerem Hasan gilt als einer der vielversprechendsten jungen britischen Dirigenten. 2017 gewann er den renommierten Young Conductors Award bei den Salzburger Festspielen und war von 2019 bis 2023 Chefdirigent des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck. 

In der Saison 2024/25 dirigiert er u. a. das Danish National Symphony Orchestra, die Dresdner Philharmonie, das Staatsorchester Stuttgart und das City of Birmingham Symphony Orchestra. Debüts führen ihn zum Residentie Orkest, Antwerp Symphony Orchestra, Izmir State Symphony Orchestra und Orchestre symphonique de Québec. 

Im Opernbereich leitete er u. a. Carmen und Così fan tutte an der English National Opera, Die Zauberflöte in Glyndebourne, The Rake’s Progress mit Glyndebourne on Tour sowie La forza del destino an der Welsh National Opera. Des Weiteren dirigierte er u. a. das London Symphony Orchestra, das SWR Symphonieorchester, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, das Toronto Symphony Orchestra und das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra. 

Er assistierte seinem Mentor Bernard Haitink u. a. beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, beim Concertgebouworkest und beim Chicago Symphony Orchestra. Kerem Hasan wurde 1992 in London geboren und studierte Dirigieren am Royal Conservatoire of Scotland sowie bei Johannes Schlaefli an der Zürcher Hochschule der Künste.
vision string quartet zu Gast beim 8. Akademiekonzert
Im Rahmen des 8. Akademiekonzerts der Musikalischen Akademie dürfen wir ein Ensemble begrüßen, das die Grenzen der klassischen Musik neu definiert: das vision string quartet. Wir freuen uns sehr auf ihren Besuch und sind besonders gespannt auf die Uraufführung  von Florian Willeitner, die an diesem Abend zum ersten Mal im Mozartsaal erklingen wird.
© Harald Hoffmann
Ein Quartett mit Vision
Seit seiner Gründung im Jahr 2012 in Berlin hat sich das vision string quartet als eines der innovativsten Streichquartette seiner Generation etabliert. Die vier Musiker – Florian Willeitner (Violine), Daniel Stoll (Violine), Sander Stuart (Viola) und Leonard Disselhorst (Violoncello) – verstehen sich gleichermaßen als klassisches Quartett und als Band. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, zwischen klassischem Repertoire und eigenen Kompositionen aus Genres wie Jazz, Pop, Rock und Funk zu wechseln, stellen sie die klassische Konzertwelt auf den Kopf. Ihre Auftritte führen sie in renommierte Säle wie die Elbphilharmonie Hamburg, den Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie oder die Wigmore Hall in London. Dabei scheuen sie nicht vor unkonventionellen Konzertformaten zurück – etwa in völliger Dunkelheit oder mit eindrucksvollem Licht- und Videodesign. Ihr Debütalbum memento wurde 2020 mit dem Opus Klassik für die beste Kammermusikeinspielung ausgezeichnet. Das Nachfolgealbum Spectrum, das ausschließlich Eigenkompositionen enthält, wurde von den Musikern selbst produziert.

Florian Willeitner – Komponist und Geiger 
Florian Willeitner ist Violinist, Komponist und Arrangeur mit einem besonderen Fokus auf genreübergreifende Musik zwischen Klassik, Jazz und Weltmusik. Er studierte bei Benjamin Schmid am Mozarteum Salzburg, wo er 2017 sein Masterstudium mit Auszeichnung abschloss. 2016 gewann er den 2. Preis beim International Zbigniew Seifert Competition, 2022 wurde er mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit als Erster Geiger des vision string quartet ist Willeitner Mitbegründer und künstlerischer Leiter der Produktionsfirma Pool of Invention. Kompositionsaufträge erhielt er unter anderem vom Tonkünstlerorchester Niederösterreich, dem Musikfest Stuttgart, der Salzburger Mozartwoche sowie von renommierten Solisten wie Rolando Villazón und Benjamin Schmid. Seine Werke werden weltweit bei bedeutenden Festivals und in großen Konzertsälen aufgeführt.

Tradition der Uraufführungen 
Die Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim e. V. pflegt seit vielen Jahren die Tradition, jedes Jahr eine neue Komposition in Auftrag zu geben und zur Uraufführung zu bringen. Diese Praxis unterstreicht das Engagement der Musikalischen Akademie für zeitgenössische Musik und die Förderung neuer Kompositionen. Bereits seit der Saison 1991/92 werden in diesem Rahmen regelmäßig Auftragswerke präsentiert – eine in der deutschen Orchesterlandschaft einzigartige Kontinuität.

Die diesjährige Auftragskomposition wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Familie Limbourg sowie gefördert durch die Karin und Carl-Heinrich Esser Stiftung und die Heinrich-Vetter-Stiftung. Für dieses wertvolle Engagement bedanken wir uns sehr herzlich.

Mezzosopranistin Gerhild Romberger ist für das 7. Akademiekonzert am 26. und 27. Mai 2025 bei uns zu Gast in Mannheim und singt die Alt-Rhapsodie von Johannes Brahms. Wir haben ihr vor den Proben drei Fragen zum Werk und ihrer Spezialisierung im Konzertgesang gestellt.
© Rosa Frank
Sie werden in unserem Konzert die Alt-Rhapsodie von Brahms singen – ein Werk, in dem Goethes Gedicht Harzreise im Winter musikalisch umgesetzt wird. Wie gelingt es Brahms, die Stimmung von Goethes Gedicht in seine Komposition zu übertragen?

Brahms hat eine einzigartige Fähigkeit, Text in Musik zu verwandeln, und das zeigt sich in der Alt-Rhapsodie ganz besonders. Die dunkle, suchende Stimmung von Goethes Versen spiegelt sich in der tiefen, oft melancholischen Orchesterfarbe wider. Die chromatische Harmonik, die drängenden Linien und die sehnsuchtsvollen Wendungen der Singstimme machen die innere Zerrissenheit der lyrischen Figur spürbar. Erst mit dem Einsatz des Chores verwandelt sich diese Einsamkeit in eine Art Trost – ein wunderschönes Beispiel für Brahms’ feines Gespür für emotionale Tiefe.

Sehen Sie in diesem Werk besondere Herausforderungen – sei es vokal, interpretatorisch oder emotional?

Ja, die Alt-Rhapsodie ist ein Werk, das von der Sängerin große Ausdruckskraft und gestalterische Sensibilität verlangt. Vokal ist es herausfordernd, die langen, fließenden Linien mit der nötigen Tragfähigkeit zu gestalten, ohne dass die Intensität darunter leidet. Interpretatorisch ist die Balance zwischen innerer Verzweiflung und der späteren hoffnungsvollen Wendung eine spannende Aufgabe. Emotional ist das Werk besonders berührend, weil es so tief in die Seelenlandschaft eines verzweifelten Menschen eintaucht – und genau das macht es für mich so faszinierend.

Sie haben sich auf den Konzertgesang vom Barock bis hin zu zeitgenössischer Musik spezialisiert. Was hat Sie an dieser Ausdrucksform besonders gereizt, und welche künstlerischen Freiheiten oder Herausforderungen sehen Sie darin im Vergleich zur Oper?

Der Konzertgesang bietet mir eine ganz besondere künstlerische Freiheit. Während die Oper stark durch szenische Vorgaben geprägt ist, liegt im Konzert die gesamte Ausdruckskraft in der Musik und im Text selbst. Das erfordert eine andere Art der Gestaltung – alles muss über die Stimme, die Phrasierung, die Klangfarben vermittelt werden. Gleichzeitig empfinde ich die enge Verbindung zum Orchester oder Ensemble als etwas sehr Besonderes. Im Konzertgesang geht es oft um eine tiefere, unmittelbarere musikalische Kommunikation, und diese Vielseitigkeit, von Barock bis zur Moderne, empfinde ich als große Bereicherung.

Brahms und Liszt im Akademiekonzert
Am 26. und 27. Mai 2025 laden GMD Roberto Rizzi Brignoli und das Nationaltheater-Orchester Mannheim zum 7. Akademiekonzert – und bringen dabei Musik und Literatur in einen besonderen Dialog: Schauspielerin Ragna Pitoll wird mit Auszügen aus Goethes Trilogie der Leidenschaft einen literarischen Akzent setzen, der den geistigen Raum der romantischen Epoche auf eindrucksvolle Weise erweitert.

Goethes Texte fügen sich inhaltlich in ein Programm, das zentrale Themen der Romantik aufgreift: Brahms’ Alt-Rhapsodie, basierend auf einem Vers aus Goethes Harzreise im Winter, ist ein eindringliches Klangbild existenzieller Vereinsamung und innerer Zerrissenheit. Die Altpartie, gesungen von Mezzosopranistin Gerhild Romberger, verleiht dieser seelischen Not eine unmittelbare, klanglich geerdete Stimme. Sie scheint stellvertretend für einen Menschen zu sprechen, der sich von der Welt entfremdet hat – ein Motiv, das in Goethes Lyrik ebenso anklingt wie in Brahms’ expressiver Tonsprache.

Liszts Faust-Symphonie entfaltet in drei Charakterbildern – Faust, Gretchen und Mephistopheles – eine psychologische Dramaturgie, die Goethes Figuren musikalisch interpretiert und ihre inneren Konflikte erlebbar macht. Der zweite Satz zeichnet das Porträt Gretchens in sanfter, gesanglicher Lyrik und lässt ihre emotionale Tiefe sowie ihre innere Reinheit durchscheinen. Der dritte Satz stellt einen scharfen Kontrast dar: Mephistopheles greift Fausts Themen auf, verzerrt sie jedoch durch eine ironische, zerrüttete Klangsprache. Im abschließenden Epilog übernimmt Christopher Diffey den Tenorpart.
26./27.05.2025
Erstmals erhält das Akademiekonzert eine literarische Stimme: Schauspielerin Ragna Pitoll bereichert das Programm mit ausgewählten Texten aus Goethes Trilogie der Leidenschaft. An beiden Konzertabenden liest sie die bewegenden Passagen „Elegie“ und „Aussöhnung“ – eindringliche Reflexionen über Liebe, Verlust und Versöhnung, die sich thematisch mit der Musik des Abends verweben.
© Fabian Raabe
Zur Person:
Ragna Pitoll studierte an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Rostock. Es folgten Engagements u.a. in Rostock, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, in Dortmund, Heidelberg, Wiesbaden, Mainz, Düsseldorf und zuletzt in Stuttgart. Seit 2003 gehört Ragna Pitoll zum Ensemble des Nationaltheaters Mannheim. Neben ihrer Arbeit am Theater ist sie immer wieder in Film- und Fernsehrollen zu sehen wie zuletzt im »Taunuskrimi«, im Stuttgarter Tatort »HAL« oder demnächst im Tatort „EX IT“.
Im 6. Akademiekonzert am 17. und 18. März 2025 ist Pianistin Suzana Bartal unter der Leitung von Marc Minkowski mit Edvard Griegs Klavierkonzert in Mannheim zu Gast. Vor Beginn der Proben haben wir uns mit ihr über das Werk und ihre Arbeitsweise und Vorbereitung vor Auftritten unterhalten.
© Emilie Moysson
Gibt es Stellen in Griegs Klavierkonzert, die für Sie besonders herausfordernd oder bewegend sind und wenn ja, warum?

“Ich denke, dass der folkloristische Charakter, der sich durch das gesamte Werk zieht, eine besonders eindrucksvolle melodische und rhythmische Struktur bietet. Durch die meisterhafte Orchestrierung und harmonische Gestaltung sowie das außergewöhnlich schöne thematische Material nimmt dieses Werk einen zentralen Platz im Repertoire der Klavierkonzerte ein. Für den Solisten ist insbesondere die große und sehr virtuose Kadenz im ersten Satz ein entscheidender und spektakulärer Moment.”

Was ist Ihrer Meinung nach der Schlüssel zu einem guten Zusammenspiel zwischen Klavier und Orchester in diesem Werk?

“In diesem Werk entfalten der Pianist und das Orchester ein höchst inspirierendes Zusammenspiel: Entweder fügen sich Solist und Orchester auf wunderbare Weise ineinander, indem sie einander thematisch ergänzen und gemeinsam dramatische Phrasen aufbauen, oder das Orchester schafft eine klanglich reiche und harmonisch facettenreiche Grundlage, mit der der Solist in einen lebendigen Dialog tritt. Die Orchestration ist dabei so meisterhaft gestaltet, dass der Klavierpart selbst in den klanglich opulenten Passagen des Orchesters stets klar und strahlend hervortritt.”

Könnten Sie uns etwas über Ihre Arbeitsweise und Vorbereitung für ein Konzert erzählen?

"Die Vorbereitung auf ein Konzert ist immer eine aufregende Reise, da sie sowohl langfristige als auch kurzfristige Ziele bedeutet. “Auf längere Sicht muss man sich zunächst mit dem Werk vertraut machen, es auswendig lernen und, wenn es sich um ein Konzert handelt, auch den Orchestertteil erarbeiten. In der Vorbereitungsphase und mit dem Näherrücken der Aufführung versuche ich zu dem Stück eine tiefe Verbindung aufzubauen und eine ganz persönliche Sichtweise zu finden, dabei jedoch die Hinweise des Komponisten mit größter Sorgfalt zu respektieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich bei genialen Komponisten die meisten ihrer musikalischen Intentionen bereits durch aufmerksames Studium der Partitur offenbaren. Unsere Aufgabe als Interpreten besteht dann darin, die Musik mit unserer eigenen Persönlichkeit zum Leben zu erwecken und jenes magische Zusammenspiel mit dem Publikum entstehen zu lassen.”

Wie gehen Sie an eine Komposition heran, die Sie schon oft gespielt haben und wie an eine, die Sie zum ersten Mal in einem Konzert spielen?

“Ein bereits aufgeführtes Werk erneut zu erarbeiten, gleicht der Rückkehr an einen wohlvertrauten Ort – die Erfahrung des Einstudierens und Aufführens ist bereits vorhanden. Gleichzeitig offenbart sich mit jeder neuen Interpretation eine weitere Facette der Musik, und jede Aufführungssituation ist einzigartig. Gerade darin liegt ihr besonderer Reiz. Bei einem völlig neuen Werk hingegen ist ein längerer Vorbereitungsprozess erforderlich. Es gehört zur Aufgabe eines konzertierenden Künstlers, einschätzen zu können, wie viel Zeit und Arbeit ein Stück benötigt. Dabei spielt es eine wesentliche Rolle, ob mir ein Werk bereits durch das Hören vertraut ist – selbst wenn ich es noch nie selbst gespielt habe. Das Gehirn besitzt die erstaunliche Fähigkeit, gespeicherte musikalische Eindrücke zu nutzen und so Abkürzungen im Einstudierungsprozess zu schaffen.”
Im 6. Akademiekonzert steht am 17. und 18. März Dirigent Marc Minkowski am Pult des Nationaltheater-Orchesters. Mit seiner stilistischen Raffinesse und klanglichen Sensibilität wird er gemeinsam mit Pianistin Suzanna Bartal den Naturbezug in der Musik in den Fokus rücken.
© Benjamin Chelly
Den Auftakt bildet Griegs Klavierkonzert – ein Werk, das nordische Weite mit romantischer Emphase verbindet. Bereits der markante Eröffnungsschlag des Soloinstruments setzt ein expressives Zeichen, dem sich kantable Linien und tänzerische Elemente anschließen. Die französisch-ungarische Pianistin Suzanna Bartal wird mit ihrem feinsinnigen Gespür für Ausdruck und Struktur die kontrastreichen Spannungsfelder dieses Meisterwerks ausleuchten.

Den zweiten Teil des Abends widmet das Nationaltheater-Orchester Beethovens Sinfonie Nr. 6, besser bekannt als Pastorale. Dieses Werk zählt zu den frühesten programmatischen Sinfonien und spiegelt seine tief empfundene Naturverbundenheit wider. In fünf poetisch betitelten Sätzen entfaltet sich eine vielschichtige Klanglandschaft: von der friedvollen Heiterkeit ländlicher Szenen über das ausgelassene Treiben eines Dorffestes bis hin zum Aufziehen eines Gewitters, das schließlich in einen verklärten Dankgesang mündet. Unter der Leitung von Marc Minkowski, dem berühmten Spezialisten für historische Aufführungspraxis, wird das Nationaltheater-Orchester die feinen Nuancen und die emotionale Bandbreite dieses Meisterwerks authentisch zum Ausdruck bringen.

6. Akademiekonzert 2024/25

Rosengarten Mannheim, Mozartsaal 
Montag, 17. und Dienstag, 18. März 2025
20 Uhr, Einlass 19:00 Uhr 
Einführungsveranstaltung 19:15 Uhr

Marc Minkowski 
Dirigent

Suzanna Bartal 
Klavier

Nationaltheater-Orchester Mannheim

Programm

Edvard Grieg (1843—1907) 
Konzert für Klavier und Orchester 
a-Moll op. 16 

Ludwig van Beethoven (1770—1827) 
Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 
Pastorale
Zum 5. Akademiekonzert am 17. und 18. Februar 2025 präsentiert die Ausnahmebratschistin Tabea Zimmermann ihre eigene instrumentierte Fassung von Bartóks Konzert für Viola und Orchester. Wir haben ihr vorab drei Fragen zu ihrer Interpretation des Werkes und ihrer Verbundenheit zur Musikalischen Akademie gestellt.
Tabea Zimmermann © Marco Borggreve
Was macht Bartóks Violakonzert für Sie so einzigartig - und wie spiegelt sich das in Ihrer Interpretation wider?

Bartóks Bratschenkonzert ist nach wie vor eines der größten und schönsten Konzerte, die es für mein Instrument gibt. Béla Bartók schrieb es für den wunderbaren William Primrose und hat uns mit dem musikalischen Material ein vielschichtiges und abwechslungsreiches Solokonzert geschenkt, mit dem man das Instrument Bratsche auch so wunderbar vielseitig präsentieren kann. Die Bratsche singt, tanzt, weint, tröstet, ist nachdenklich, sportlich und zum Ende hin ausgelassen… einfach alles da.

Durch Ihre Arbeit mit Bartóks Handschriften haben Sie eine eigene Fassung erarbeitet. Was war Ihr wichtigstes Ziel dabei? 

Mein Blick auf das Konzert hat sich insbesondere durch die Veröffentlichung der Handschrift des Komponisten verändert. Bis 1995 kannte man nur die vom befreundeten Komponisten Tibor Serly vollendete Fassung, für die man zwar dankbar sein muss, die aber sehr viele Probleme aufwirft, da Serly sich viele Freiheiten genommen hat bei der Erstellung einer kompletten Fassung der - zugegebenermaßen - schwer lesbaren Handschrift und der offensichtlich nicht ganz fertig auskomponierten Orchesterstimmen. Durch das jahrelange Studium der Handschrift wollte ich vor allem die von Serly hinzugefügten bzw. veränderten Töne in der Solostimme rückgängig machen und musste dazu auch die ein oder andere Änderung am Orchestermaterial vornehmen. Es war ein jahrelanges Probieren und ist auch weiterhin ein work in progress, denn auf viele Fragen gibt es keine endgültige Antwort. Serly hatte die Instrumentation gewählt, hat Dynamik, Tempi, Phrasierung festgelegt und eben einiges nach nicht nachvollziehbaren Kriterien verändert. Mit der eigenen Fassung habe ich versucht, meine Interpretation des vorhandenen Materials in eine spielbare Version zu formen. Diese fast archäologische Arbeit hat neben viel Arbeit auch sehr viel Freude gemacht und mich in viele Werke von Bartók eintauchen lassen.

Sie haben Bartóks Violakonzert bereits in der Saison 89/90 in Mannheim gespielt. Wie hat sich Ihr Blick auf das Werk seither verändert? 

Es freut mich, dass ich meine Sicht auf das Werk noch einmal in Mannheim spielen darf. Mir ist als Künstlerin bei all meinen Konzerten wichtig, die schwarzen Pünktchen auf dem Notenpapier lebendig zum Klingen zu bringen und meine Interpretation immer wieder zu hinterfragen, neue Ansätze auszuprobieren und in ein organisch wirkendes Ganzes einzufügen.
Das 5. Akademiekonzert am 17. und 18. Februar 2025 widmet sich drei beeindruckenden Werken rund um die Themen Liebe, Tod und Wandel. Zum Auftakt erklingt Wagners Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde unter der Leitung von Generalmusikdirektor Roberto Rizzi Brignoli. Dem gegenübergestellt wird Bartóks Violakonzert. Zum Abschluss rundet das Werk Tod und Verklärung von Richard Strauss den Abend thematisch ab.
GMD Roberto Rizzi Brignoli © Miina Jung
Roberto Rizzi Brignoli, Generalmusikdirektor des Nationaltheater-Orchesters Mannheim, setzt im 5. Akademiekonzert seinen Strauss-Zyklus mit dem vielschichtigen Werk Tod und Verklärung fort. Die 1890 uraufgeführte Tondichtung beschäftigt sich auf eindrucksvolle und berührende Weise mit den Thematiken Liebe und Tod und entspricht somit ganz dem Zeitgeist der Spätromantik. Dazu gesellt sich Wagners Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde, welches die Geschichte einer vollkommenen, wenn auch tragischen Liebe erzählt. Wagner und Strauss und deren kraftvolle Tonsprache gehören zum Kernrepertoire des NTOs.

Solistin des Abends ist Tabea Zimmermann, die seit Jahrzehnten eine Sonderstellung unter Bratschistinnen innehat. Sie präsentiert eine selbst instrumentierte Fassung des vom Komponisten Béla Bartók zu Lebzeiten nicht mehr vollendeten Werks.

5. Akademiekonzert 2024/25

Rosengarten Mannheim, Mozartsaal 
Montag, 17. und Dienstag, 18. Februar 2025, 
20 Uhr, Einlass 19:00 Uhr 
Einführungsveranstaltung 19:15 Uhr 

GMD Roberto Rizzi Brignoli 
Dirigent 

Tabea Zimmermann 
Viola 

Programm 

Richard Wagner (1813—1883) 
Vorspiel und Liebestod aus 
Tristan und Isolde 

Béla Bartók (1881-1945) 
Konzert für Viola und Orchester Sz 120 

Richard Strauss (1864-1949) 
Tod und Verklärung op. 24

Das 4. Akademiekonzert am 20. & 21. Januar 2025 zeigt die Bandbreite orchestraler Ausdrucksmöglichkeiten exemplarisch auf: Im Fokus stehen Johannes Brahms’ Symphonie Nr. 2 und Frank Martins Konzert für sieben Blasinstrumente, Pauken, Schlagzeug und Streicher – zwei Werke, die durch ihre kompositorische Raffinesse und klangliche Vielfalt faszinieren.


© Benjamin Ealovega                      
Eröffnet wird das Konzert mit Robert Schumanns Ouvertüre aus Genoveva, einem selten aufgeführten Werk, das dramatische Impulse und lyrische Passagen eindrucksvoll miteinander verbindet. Einen spannenden Kontrast dazu bildet Frank Martins Konzert für sieben Blasinstrumente, Pauken, Schlagzeug und Streicher. Das Werk beeindruckt mit seiner rhythmischen Vielschichtigkeit und stellt höchste Ansprüche an die orchestereigenen Solistinnen und Solisten, deren virtuose Interpretation wesentlich zur klanglichen und strukturellen Präzision des Stückes beiträgt.

Brahms’ 2. Symphonie in D-Dur gilt als Paradebeispiel für die organische Verbindung von motivischer Arbeit und formaler Klarheit. Besonders auffällig ist der stets zwischen Melancholie und Optimismus mäandernder Grundton des Werks, der sich von der pastoralen Atmosphäre des ersten Satzes bis zur triumphalen Coda im Finale entfaltet. Die subtilen Übergänge zwischen den Satzteilen und die meisterhafte Verarbeitung der musikalischen Themen laden ein, die polyphone Struktur und die motivische Entwicklung aus der Nähe zu betrachten.

4. Akademiekonzert 2024/25 
Rosengarten Mannheim, Mozartsaal 
Montag, 20. und Dienstag, 21. Januar 2025 
20 Uhr, Einlass 19:00 Uhr 
Einführungsveranstaltung 19:15 Uhr 

Pablo González 
Dirigent 

Nationaltheater-Orchester Mannheim 

Programm 
Robert Schumann (1810—1856) 
Ouvertüre aus Genoveva 

Frank Martin (1890—1974) 
Concerto für 7 Blasinstrumente, Pauken, Schlagzeug und Streichorchester 

Johannes Brahms (1833—1897) 
Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Unsere hauseigenen Solistinnen und Solisten präsentieren im 4. Akademiekonzert am 20. und 21. Januar 2025 das hochvirtuose Konzert für sieben Blasinstrumente, Pauken, Schlagzeug und Streichorchester von Frank Martin. 

Das 1949 komponierte Instrumentalkonzert spiegelt Martins progressive Musikanschauung bemerkenswert dialogisch wider. Durch die Verschmelzung von Bläsern und Schlagzeug entsteht eine außergewöhnliche Klangsynergie, die von unseren Musikerinnen und Musikern gekonnt umgesetzt wird.

Anissa Baniahmad - Flöte 
Daniela Tessmann - Oboe 
Patrick Koch - Klarinette 
Eberhard Steinbrecher - Fagott 
Teodor Blagojevic - Horn 
Alexander Schuhwerk - Trompete 
João Bastos - Posaune 
Stefan Rupp - Pauke

Liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher, 

aufgrund der großen Beliebtheit von Beethovens 9. Symphonie und des parallel stattfindenden Weihnachtsmarkts am Wasserturm kann die Parksituation rund um den Rosengarten an beiden Konzertabenden stark eingeschränkt sein. Wir empfehlen Ihnen daher, frühzeitig zum Veranstaltungsort zu kommen, um entspannt in den Konzertabend starten zu können.

Nutzen Sie nach Möglichkeit die öffentlichen Verkehrsmittel, um stressfrei und komfortabel anzureisen.
Bitte beachten Sie außerdem, dass es bei der Kartenabholung an der Abendkasse zu etwas längeren Wartezeiten kommen kann. 

Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Verständnis und freuen uns darauf, Sie bei diesem besonderen Konzertabend willkommen zu heißen! 
Mit freundlichen Grüßen, 
Ihr Team der Musikalischen Akademie Mannheim

Beethovens 9. Symphonie unter der Leitung von GMD Rizzi Brignoli nach 25 Jahren wieder im Rosengarten 

Am 16. und 17. Dezember 2024 bringt das Nationaltheater-Orchester Mannheim Beethovens monumentale 9. Symphonie auf die Bühne des Mozartsaals. Es singen die Solistinnen und Solisten Estelle Kruger (Sopran), Julia Faylenbogen (Alt), Jonathan Stoughton (Tenor) und Sung Ha (Bass) sowie dem Opern- und Extrachor des Nationaltheaters Mannheim. 

Beethovens 9. Symphonie, auch bekannt als „Chorsymphonie“, ist eines der bedeutendsten Werke der Musikgeschichte. Das Finale, mit Friedrich Schillers Ode an die Freude, symbolisiert universelle Werte wie Freiheit, Brüderlichkeit und den Glauben an die Menschheit. Es ist das erste Werk der Musikgeschichte, das die menschliche Stimme in eine Symphonie integriert – ein revolutionärer Schritt, der die musikalische Welt nachhaltig prägt. Die Komposition vereint Dramatik, lyrische Schönheit und triumphale Energie in einem unvergleichlichen Klanguniversum. Der Rosengarten, ein Ort mit einer langen und bedeutenden musikalischen Geschichte, hat eine besondere Verbindung zu Beethovens 9. Symphonie: Bereits zu seiner Eröffnung im Jahr 1903 und zur Einweihung des Mozartsaals vor genau 50 Jahren war es das Nationaltheater-Orchester Mannheim, das dieses Werk aufführte - nun kehrt die Ode an die Freude an ihren historischen Aufführungsort zurück.

Im 2. Akademiekonzert am 18. und 19. November 2024 steht GMD Roberto Rizzi Brignoli im ersten seiner vier Akademiekonzerte dieser Saison auf der Bühne des Rosengartens. Das Publikum erwartet einen Abend voll russischer Romantik: Sarah Christian interpretiert Tschaikowskis Violinkonzert, bevor das Nationaltheater-Orchester Schostakowitschs 5. Symphonie zum Leben erweckt.
© Marco Borggreve
Tschaikowskis Violinkonzert, ein Werk von Leidenschaft und virtuosem Glanz, stellt nicht nur höchste technische Ansprüche, sondern öffnet zugleich eine Welt der sublimen Emotionen. Das 1878 in der Schweiz entstandene Werk, das als Meilenstein des Violinrepertoires gilt, ist bei Sarah Christians, Gewinnerin des ARD-Musikwettbewerbs und bekannt für ihren beseelten Klang, in allerbesten Händen.

Im zweiten Teil des Konzerts führt das Orchester das Publikum in die verzweifelte Welt von Schostakowitschs 5. Symphonie – ein Werk, das sowohl als Spiegel seiner Zeit als auch als Zeugnis eines zutiefst persönlichen Kampfes des Komponisten mit den an ihn gerichteten politischen Erwartungen verstanden werden kann. Geschrieben 1937, zu einer Zeit, in der Schostakowitsch unter starkem Druck des sowjetischen Regimes stand, besticht das Werk durch seine scharfen Kontraste: dramatische Härten und beklemmende Stille bis hin zu triumphalen, mitreißenden Momenten, die die musikalische Sprache der sowjetischen Ära in einer einzigartigen Weise reflektieren.


Im Rahmen des 1. Akademiekonzerts am 14./15.10.2024 wird Dirigent Ingo Metzmacher die Ehrenmitgliedschaft der MAM verliehen. Die Auszeichnung würdigt Metzmachers langjährige künstlerische Zusammenarbeit mit dem NTO und seine außergewöhnlichen Verdienste um den Verein der Musikalischen Akademie.
Ingo Metzmacher © felixBroede
Mit seiner Leidenschaft für das moderne und große romantische Repertoire hat sich Ingo Metzmacher einen bedeutenden Platz in der internationalen Musiklandschaft erarbeitet. Seine enge Verbindung zur Musikalischen Akademie Mannheim und zum Nationaltheater-Orchester wird mit dieser Ernennung gewürdigt.

Im Fokus des Konzerts steht Gustav Mahlers monumentale 5. Symphonie. Das Werk, 1904 uraufgeführt, führt in fünf Sätzen durch ein Spektrum extremster menschlicher Emotionen. Im dramatischen Trauermarsch des ersten Satzes über das aufgewühlte Scherzo bis hin zum berührenden, fast transzendentalen Adagietto im vierten Satz, welches durch seine intime Schönheit Weltruhm erlangte, offenbart sich Mahlers einzigartige Fähigkeit, musikalisch das Leben in all seinen Facetten abzubilden.

Typisch für Metzmacher wird diesem Opus Magnum ein zu Unrecht selten gespieltes Werk gegenübergestellt: Charles Ives‘ Three Places in New England nimmt die Hörer mit auf eine musikalische Reise durch die amerikanische Landschaft und Geschichte. Ives, Pionier der modernen amerikanischen Musik, verbindet in diesem Stück traditionelle Melodien mit avantgardistischen Klängen und schafft so ein einzigartiges Klangbild, das von der kulturellen Vielfalt und dem Geist Neuenglands erzählt.
Ingo Metzmacher, einer der gefragtesten Dirigenten seiner Generation, ist bekannt für seine innovative Programmgestaltung und sein tiefes Verständnis sowohl für das große romantische als auch das zeitgenössische Repertoire. Seine langjährige künstlerische Verbindung zur Musikalischen Akademie Mannheim und sein Einsatz für die musikalische Vielfalt und Exzellenz machen ihn zu einem würdigen Empfänger der Ehrenmitgliedschaft der MAM.
Ingo Metzmacher © Christian Gaier                                 
Im Vorfeld des 1. Akademiekonzerts am 14. und 15. Oktober 2024 haben wir Ingo Metzmacher gebeten, uns vier kurze Fragen zu beantworten.

1. Was bedeutet Ihnen die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft hinsichtlich der weiteren künstlerischen Zusammenarbeit mit der Musikalischen Akademie Mannheim? 
Sie bedeutet mir sehr viel. Ich finde es bewundernswert, wie das Orchester die Musikalische Akademie eigenständig organisiert und mit Leben füllt. Ich werde das immer unterstützen. 

2. Wie kann es gelingen Mahlers fünfte Symphonie "hörbar neu zu machen"? 
Indem man sie genau liest und Mahlers Ratschlag folgt, auch etwas zu ändern, wenn es der Klarheit dient. 

3. Was reizt Sie besonders an "Three Places in New England" von Charles Ives? 
Dieses Stück war mein Weckruf zur Musik der Moderne und wird als solches immer einen besonderen Platz in meinem Repertoire haben. Die rhythmische Vertrackheit liebe ich ebenso wie die unerhörten klanglichen Mischungen. Und dann natürliche die Märsche! Einfach großartig. 

4. Welches Werk würden Sie gerne unbedingt noch mit dem Nationaltheater-Orchester Mannheim in einem Akademiekonzert aufführen? 
Ich würde gern einmal ein großes Werk mit Chor aufführen: Beethovens Missa Solemnis, Dvoraks Requiem, Frank Schmidts Das Buch mit Sieben Siegeln, Hans Pfitzners Von Deutscher Seele, ja vielleicht sogar Hans Werner Henzes 9. Symphonie, die ich ja uraufgeführt habe.


Wir blicken mit Vorfreude auf dieses besondere 1. Akademiekonzert! Die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft findet am Montag, den 14. Oktober 2024 im Rahmen der Einführungsveranstaltung statt.

6. Akademiekonzert 2023/24
Am 08./09. April 24 kombinieren Dirigentin Holly Hyun Choe und das Nationaltheater-Orchester Werke von Ludwig van Beethoven kontrastreich mit zwei Klavierkonzerten von Sergei Prokofjew.

 

Jan Lisiecki © Christoph Köstlin
Das Konzert eröffnet mit Beethovens kraftvoller Leonore-Ouvertüre - ursprünglich als Eröffnungsstück für Beethovens Oper Fidelio komponiert, steht sie heute als eigenständiges Werk und wird in Oper und Konzertsaal gleichermaßen wegen ihrer emotionalen Tiefe und dramatischen Intensität geschätzt. Im Mittelpunkt des Abends steht zweifellos Starpianist Jan Lisiecki, der für seine technische Finesse und tiefgreifenden Interpretationen weltweit höchstes Ansehen genießt. Mit Prokofjews Klavierkonzerten Nr. 1 und Nr. 4 präsentiert er gleich zwei Werke, die gleichermaßen herausfordernd wie mitreißend sind. Beide Stücke bieten einen faszinierenden Einblick in das vielseitige Schaffen des Komponisten: von der Energie des ersten Konzerts bis hin zur unkonventionellen – da für die linke Hand komponierten - Herangehensweise des vierten Konzerts.
“Perhaps the most 'complete' pianist of his age.”
BBC Music Magazin
Mit Beethovens achter Symphonie beschließen Holly Hyun Choe und das NTO den Abend. Im Schatten seiner berühmten neunten Symphonie oft unterschätzt, gilt das 1812 komponierte Werk ebenfalls als Höhepunkt des klassischen Repertoires. Es verkörpert mit seinen verspielten Melodien, kraftvollen Rhythmen und dem "fehlenden" langsamen Satz Beethovens unverkennbare Genialität und stetigen Drang zur Neuerung.
Holly Hyun Choe © Emily Turkanik
Holly Hyun Choe debütiert am Pult des Rosengartens: Am 08. und 09. April dirigiert sie gleich zwei Klavierkonzerte von Prokofjew sowie Beethovens Leonore-Ouvertüre und seine achte Symphonie.

Christoph Gedschold dirigiert Franz Schuberts Große C-Dur Symphonie
Die Musikalische Akademie Mannheim blickt bei Schuberts Meisterwerk auf eine lange Aufführungsgeschichte zurück: Christoph Gedschold, Musikdirektor der Oper Leipzig, nimmt sich dieser im 5. Akademiekonzert am 4. und 5. März 2024 
voller Ehrfurcht an. Das Publikum erwartet zudem die Auftragskomposition Wavering World for orchestra von Dai Fujikura.
Christoph Gedschold  © Thomas Stimmel                               
Beginnend mit Mendelssohns Die Hebriden, auch bekannt als Fingalshöhle, entführen Christoph Gedschold und das NTO die Zuhörer auf eine klangliche Reise zu den wilden Küsten der schottischen Hebriden, wo rauschende Meereswellen und majestätische Landschaften in den Klängen des Orchesters lebendig werden. Mendelssohn versteht es meisterhaft, die Dramatik und malerische Schönheit dieser atemberaubenden Region in Musik zu verwandeln. Dem gegenüber steht die Auftragskomposition Wavering World for orchestra von Dai Fujikura. Der seit seiner Jugend in England lebende Japaner beschäftigt sich in diesem Werk mit japanischen Mythen, der Faszination für die Wandlung von Materie und die Entstehung von Leben, in denen Götter, Menschen und Natur eine friedliche Koexistenz führen.
Dai Fujikura ©Yuko Moriyama
“An uncertain world is floating without knowing what kind of world it will be.” 
Dai Fujikura über Wavering World


Der Fokus im zweiten Teil des Abends ist auf Franz Schuberts Große Symphonie in C-Dur gerichtet - ein wahrhaftiges Meisterwerk der romantischen Musik, das durch seine groß angelegte Struktur und Schuberts Fähigkeit, emotionale Tiefe in jede Note zu legen, besticht. Es handelt sich für geraume Zeit für die längste und üppigste Instrumentalkomposition – den Liedkomponisten hört man dennoch stehts heraus.
4. Akademiekonzert 05./06. Feb 2024
Im vierten Akademiekonzert am 5. und 6. Februar widmen sich GMD Roberto Rizzi Brignoli und das NTO der symphonischen Fantasie Aus Italien. Solist Filippo Gorini spielt Beethovens fünftes und letztes Klavierkonzert.

1886 von Richard Strauss mit nur 22 Jahren komponiert, entsteht die symphonische Dichtung Aus Italien nach einer vorangegangenen Bildungsreise in den Süden. Fasziniert von der majestätischen Schönheit der Alpen, Roms Ruinen und den belebten Straßen Neapels, entwickeln sich diese Eindrücke zu einer fesselnden musikalischen Reise. An den Dirigenten Hans von Bülow schreibt Strauss: „Ich habe nie so recht an eine Anregung durch Naturschönheiten geglaubt, in den römischen Ruinen bin ich eines Besseren belehrt worden, da kamen die Gedanken nur so geflogen“. Das Werk bildet den Auftakt des Mannheimer Strauss-Zyklus, den Roberto Rizzi Brignoli gemeinsam mit dem NTO in den kommenden Spielzeiten fortführen wird. 

Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 5, komponiert zwischen 1809 und 1811 während einer turbulenten Periode in Europas Geschichte, spiegelt die kraftvolle Resilienz und die triumphierende Geisteshaltung des Komponisten wider. Das Werk, das oft als "Emperor-Konzert" bezeichnet wird, ist berühmt für seine majestätische Energie und die anspruchsvolle Verbindung von Orchester und Klavier. Die dynamische Ausdruckskraft und das innovative Zusammenspiel von Klavier und Orchester ist wie gemacht für den italienischen Pianisten Filippo Gorini, 1. Preisträger des Beethovenwettbewerbs von 2015.
Mahlerlegende Eliahu Inbal nach über 50 Jahren erneut in Mannheim zu Gast
Einem lang erwarteten Wiedersehen am 18. und 19. Dezember 2023 schaut das NTO entgegen, wenn der israelische Dirigent zu Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1 den Auftakt gibt. Solistin Liza Ferschtman widmet sich Benjamins Brittens technisch höchst anspruchsvollem Violinkonzert.
Eliahu Inbal
Im September 1939, Benjamin Britten war kurz zuvor in die USA übersiedelt, vollendet der gerade einmal Sechsundzwanzigjährige sein Konzert für Violine und Orchester. Das Frühwerk sei, so befand der Komponist „zweifelslos mein bestes Stück.“. Das von Jascha Heifetz als „unspielbar“ erklärte Konzert, gehört auch für die größten Geigenvirtuosen zweifelsohne zu den komplexesten Werken. Liza Ferschtman, Preisträgerin des Dutch Music Prize, der höchsten staatlichen Auszeichnung für junge Musiker der Niederlande, hegt eine Leidenschaft für die Komponisten des 21. Jahrhunderts – Brittens Violinkonzert befindet sich bei ihr in besten Händen.

Nachdem Maestro Eliahu Inbal bereits 1971 im Rosengarten zu Gast war, ist es der MAM erneut gelungen, den versierten Mahlerexperten nach Mannheim einzuladen. Vor fast 40 Jahren veröffentlichte der 1936 in Jerusalem geborene und zunächst als Geiger ausgebildete Dirigent einen Zyklus sämtlicher Mahler Symphonien, der noch heute als Referenz auf dem Markt für Tonträger gilt. Am 18. und 19. Dezember wird er sich Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1 in D-Dur vornehmen, die sich durch überraschende Wendungen, majestätische Melodien und die Verbindung von Volksmusiktraditionen auszeichnet. Mit dem breiten Spektrum an Klangfarben, orchestraler Pracht und innovativen Strukturen bricht Mahler mit den Konventionen seiner Zeit und schafft ein Werk, das die Höhen und Tiefen des menschlichen Gefühls eindrucksstark ausleuchtet.
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram