Mit dem 8. Akademiekonzert am 8./9. Juli 2024 endet die erste Saison unseres neuen Generalmusikdirektors, Roberto Rizzi Brignoli. Ein Jahr voller musikalischer Höhepunkte und wunderbarer Momente mit Ihnen, liebes Publikum, neigt sich dem Ende zu. Auch in dieser Spielzeit möchten wir uns bei Ihnen für Ihre Treue und Ihren stets positiven Zuspruch herzlich bedanken.

Die Geschäftsstelle der MAM verabschiedet sich vom 26. Juli bis zum 01. September 2024 in die Sommerpause. 
Der Einzelticketverkauf startet am 02. September 2024. Abo-Bestellungen bleiben auch im Zeitraum unserer Schließung online über unsere Webseite jederzeit möglich.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Ferienzeit und freuen uns schon jetzt auf das Wiedersehen zum 1. Akademiekonzert am 14./15. Oktober 2024.
Ihr Team der Musikalischen Akademie Mannheim
SOPRAN
Die armenische Sängerin Anush Hovhannisyan konnte kurzfristig für die Sopranpartie im Verdi Requiem gewonnen werden, um die erkrankte Szuzsanna Ádám zu vertreten.
©Ed Choo                                 
Zu Anush Hovhannisyans kommenden und aktuellen Engagements gehören die Titelrolle in Katya Kabanova in der Opera Royal de Wallonie, Rachmaninoff's The Bells mit Orquesta y Coro Nacionales de España, Bergen Philharmonic und Philharmonia Orchestra London, Mimi La bohème in der Welsh National Opera, Liza Pique Dame im The Grange Festival, Verdi's Requiem auf Tour mit Estonian National Symphony.
In den vergangenen Spielzeiten war Anush als Violetta in La traviata am Royal Opera House Covent Garden, an der Königlichen Dänischen Oper, an der Israelischen Oper und an der Scottish Opera, als Tatjana in Eugen Onegin an der Opera Holland Park, als Leonora in Verdis Oberto in der Cadogan Hall, London, als Parasha in Mavra an der Scottish Opera und in der Titelrolle der Maria Stuarda am Staatstheater Klagenfurt zu erleben. 
Die armenische Sopran Anush Hovhannisyan wurde von der Times als "The Face to Watch in Opera 2020" und von Theatre Publishing als eine der herausragenden Künstlerinnen des Jahres 2020 ausgewählt und begann ihre Karriere im Rahmen des Jette Parker Young Artists Programme am Royal Opera House, Covent Garden. In Mannheim ist sie das erste Mal im Rosengarten zu Gast.

Martin Muehle tritt gemeinsam mit den Solistinnen und Solisten des NTO Zsuzsanna Ádám (Sopran), Julia Faylenbogen (Alt) und Sung Ha (Bass) in der Messa da Requiem im 8. Akademiekonzert auf. Der in Mannheim bekannte und international hoch gelobte Tenor übernimmt die Gesangspartie von Irakli Kakhidze.
 © Simon Pauly                                      
Martin Muehle wurde in Porto Alegre in Brasilien geboren und studierte an der Musikhochschule in Lübeck. Der deutsch-brasilianische Tenor ist bekannt für seine Darstellungen der romantischen Helden des italienischen Repertoires, darunter Andrea Chénier, Don José und Calaf, die er unter anderem an der Opéra de Monte Carlo, der Arena di Verona und dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona mit großem Erfolg gesungen hat. Von 2013 bis 2015 war er Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim. Zukünftige Engagements umfassen Muehles Rollendebüt als Herman in einer Neuproduktion von Tschaikowskys Pique Dame an der Deutschen Oper Berlin, Le Villi am Teatro Regio di Torino, Turandot am Teatro Massimo di Palermo, Tosca und Andrea Chénier an der Deutschen Oper Berlin sowie Otello an der Staatsoper Stuttgart. Der Sänger lebt in Mannheim.

Olga Pogorelova, 1. Konzertmeisterin des NTO seit 2015, wird nach ihrer Elternzeit im 7. Akademiekonzert wieder auf die Bühne zurückkehren. Wir haben ihr vorab einige Fragen gestellt:
                                       
Liebe Olga, wir freuen uns alle auf deine Rückkehr ins Orchester! Worauf freust du dich am meisten? 

Ich freue mich auch riesig, wieder mit dabei zu sein! Es fühlt sich an wie Heimkommen nach einer langen Reise: Die Dinge sind einerseits vertraut und doch anders zugleich. Natürlich hat sich das Orchester während meiner Abwesenheit sehr gewandelt und weiterentwickelt: Es gibt ja bekanntlich den Umbau, einen neuen Chefdirigenten, und auch im Kollegium sehe ich neben den vielen „Altbekannten“ einige neue Gesichter. 

Es ist also eine Mischung aus Neugier und Spannung und eine große Vorfreude auf mein erstes Akademiekonzert in Mannheim seit Langem. 

Für all diejenigen, die sich fragen, was die Aufgaben einer Konzertmeisterin sind: Was genau muss man sich unter diesem Titel vorstellen, und wie wird man eigentlich Konzertmeisterin? 

„Primus inter Pares“, lateinisch für „Erster unter Gleichen“, ist der Ausdruck, der immer wieder verwendet wird, wenn man von einer Konzertmeisterposition spricht. 

Als Konzertmeister ist man zwar Teil der Gruppe der 1. Geigen, hat aber zugleich eine besondere Funktion, die sowohl für das Zusammenspiel im Orchester als auch für organisatorische oder repräsentative Belange wichtig ist. Gleichwohl sind bei dieser Tätigkeit solistische beziehungsweise künstlerische Qualitäten gefragt: Wenn in der Stimme der 1. Violine der Vermerk „Solo“ (italienisch für „allein“) steht, so ist die Stelle von nur einer Geige, also vom Konzertmeister, vorzutragen. „Allein“ ist man zudem für die Einrichtung der Stimmen, die Kommunikation mit den anderen Stimmführern und dem Dirigenten sowie für das Stimmen des Orchesters vor der Aufführung verantwortlich. 

Wer sich also für eine Konzertmeisterlaufbahn interessiert, sollte gewisse Führungsqualitäten mitbringen und kommunikativ sein. Und natürlich muss man ein entsprechendes Probespiel gewinnen und das darauffolgende Probejahr bestehen. 

Das Programm des 7. Akademiekonzerts am 10. und 11. Juni 2024 verspricht sommerliche französische Leichtigkeit. Welches der drei Stücke ist für die Geige technisch am anspruchsvollsten und warum? 

Eigentlich ist es genau diese französische Leichtigkeit, die eine besondere Tongebung und dazu noch ein beträchtliches technisches Können erfordert. 

Gleich zu Beginn der „Orgelsymphonie“ entsteht durch das Verschieben des Taktempfindens ein Gefühl des Schwebens: eben die auskomponierte „Leichtigkeit“. Diese lebt allerdings von einem hohen Maß an Präzision und Konzentration im Moment der Aufführung sowie von souveräner Bogentechnik. Als Geiger darf man sich aber auch auf die vielen wunderbaren Melodien freuen, die sowohl intonatorisch anspruchsvoll sind als auch klanglich eine ganz besondere Herangehensweise erfordern. Der schnelle Wechsel der Stimmungen ist es, der das Ganze für uns so reizvoll und spannend zugleich macht. 

Was für die Symphonie von Saint-Saëns tonangebend ist, gilt umso mehr für Poulencs Sinfonietta, dieses meisterhaft instrumentierte Glanzstück der französischen Leichtigkeit. 

Vielen Dank, liebe Olga, und toi, toi, toi für das 7. Akademiekonzert!
© Büro Schramm für Gestaltung
10./11. Juni 24
Rosengarten, Mozartsaal
Konzert 20 Uhr 
Einführung 19:15 Uhr 

GMD Roberto Rizzi Brignoli
Christian Schmitt, Orgel 

Programm: 
Francis Poulenc, Sinfonietta 
Maurice Ravel, Boléro 
Camille Saint-Saëns,
Symphonie Nr. 3 c-Moll op. 78 
Orgelsymphonie

Im 7. Akademiekonzert am 10./11. Juni 24 erwartet das Publikum eine fesselnde Reise durch die majestätische Welt der Orgelklänge. Unter dem Dirigat von GMD Roberto Rizzi Brignoli erklingen Werke von Poulenc, Ravel und Saint-Saëns.

Christian Schmitt © Uwe Arens            
Eröffnet wird der Abend mit der Sinfonietta von Francis Poulenc, einer meisterhaften Komposition, die das Gefühl einer lauen Sommernacht an der Côte d’Azur einfängt - das selten zu hörende Stück zeigt die charakteristische Mischung aus Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit, für die Poulencs Werke bekannt sind. Vor der Pause erwartet das Publikum ein Höhepunkt der Orchesterliteratur: Maurice Ravels Boléro. Ursprünglich als Ballettmusik für die Tänzerin Ida Rubinstein komponiert, entfaltet das Stück seine magische Wirkung durch die stetige Wiederholung eines einfachen Themas, das im Verlauf immer intensiver und kraftvoller wird. Mit seiner präzisen Orchestrierung und dem einzigartigen Crescendo ist Boléro ein Paradebeispiel für Ravels geniale Kompositionskunst.

Eine Ikone ihrer Zeit: Ida Rubinstein, Tänzerin im Ballets Russes im Théâtre du Châtelet, Paris
Jacques-Émile Blanche: Ida Rubinstein, Öl auf Leinwand, 1922, Harvard Theatre Collection, Houghton Library, Harvard University
Den krönenden Abschluss des Abends bildet die monumentale Orgelsymphonie von Camille Saint-Saëns. Er war zu Recht stolz auf seine dritte, dem Andenken Franz Liszts gewidmete Symphonie c-Moll op. 78. Der international gefeierte Organist Christian Schmitt, bekannt für seine Virtuosität und musikalische Tiefe, wird mit seiner eigenen mitgebrachten Orgel das imposante Werk in der ganzen Pracht zum Erklingen bringen.
“Ich habe in diesem Werk alles gegeben, was ich geben konnte. […] Was ich hier gemacht habe, werde ich nie wieder machen.“
Camille Saint-Saëns © Lucien Augé de Lassus
Prof. Dr. med. Wolf-K. Hofmann Vorsitzender des Kuratoriums der Musikalischen Akademie
06.05.2024
                                       
Sehr geehrte, liebe musikbegeisterte Freunde der Musikalischen Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim e.V.,

nun ist es endlich da – das Programm der 246. Spielzeit der Musikalischen Akademie für das „akademische Jahr“ 2024/25. Es ist großartige Musik, die uns in dieser Spielzeit erwartet – und es ist noch mehr. Es sind musikalische Vielfalt, künstlerische Exzellenz und Herausforderung auf höchstem Niveau. Aber der Reihe nach. Schon der Einstieg am 14./15.10.2024 mit „Mahler 5“ (wie der alte Orchesterhase sagt) setzt ein Eingangsniveau fest, welches fast nicht zu überbieten ist. Die kleine Frage am Rande, wie viele Vorzeichen „cis-Moll“ hat, scheint da fast unbedeutend – für einen Streicher in der Gruppe der Bratschen oder Violinen allerdings ist sie nicht ganz unwesentlich. Oder anders formuliert: Das ist Hörgenuss vom Feinsten, der aber auch über fast 70 Minuten insbesondere die Streichergruppen technisch und emotional maximal herausfordert. 

Ja, die Streicher – die sind im Programmjahr 2024/25 sehr gut vertreten. Das wunderschöne Violinkonzert von Tschaikowski im November 2024 und das sehr eindringliche Konzert für Viola und Orchester von Bartók im Februar 2025 geben den auserlesenen Solisten die Möglichkeit, diese Instrumentengruppe brillieren zu lassen – vielleicht gar mit einer Geige oder Bratsche aus italienischer Handwerkskunst. Darüber würde sich der inzwischen in Mannheim herzlichst aufgenommene und breit anerkannte GMD Roberto Rizzi Brignoli natürlich besonders freuen. In seiner zweiten Mannheimer Spielzeit wird es ihm mit diesem fantastischen Programm gelingen, das Publikum, welches immer wieder sehr anspruchsvoll ist, vollumfänglich zu begeistern. Jedes der anstehenden acht Akademiekonzerte hat uneingeschränkt die Berechtigung, sofort in die Kalender der musikbegeisterten Mannheimer eingetragen zu werden. Die bunte und sehr wohldurchdachte Auswahl der künstlerischen Richtungen und der einzelnen musikalischen Stücke folgt der so wertvollen traditionellen Hörgewohnheit und hat uneingeschränkt höchste künstlerische Klasse. Es fällt deshalb sehr schwer, irgendeine Besonderheit herauszuheben. Aber manchmal ist man aufgefordert, mutig und immer wieder eine klare (musikalische) Positionierung vorzunehmen. Die uns umgebende Weltgesellschaft fordert das nahezu heraus, und deshalb ist der Abschluss des Kalenderjahres 2024 mit Ludwig van Beethovens neunter Symphonie und der Vision „Alle Menschen werden Brüder“ ein erwarteter, aber auch regelmäßiger künstlerischer Höhepunkt, der uns alles das, was Musik bewirken kann, in einem Stück verschafft: Freude, Glück, emotionale Aktivitäten, aber auch innere Ruhe, Nachdenklichkeit und vor allem Zuversicht. 

                                       
Wir freuen uns, Ihnen am 6. Mai 2024 offiziell unser neues Jahresprogramm vorstellen zu dürfen.

In seiner zweiten Spielzeit präsentieren GMD Roberto Rizzi Brignoli und Fritjof von Gagern, 1. Vorsitzender des Vereins, Meisterwerke aus drei Jahrhunderten, herausragende Gastdirigent*innen und Solist*innen, aber auch unbekanntes Repertoire, das vermeintliche Grenzen der Klassikszene neu hinterfragt.


Ein Vorgeschmack auf das Design unserer neuen Saison: Andruck unseres Jahresprogrammheftes bei ZVD Heidelberg.

Unsere Abonnent*innen dürfen sich wie gewohnt auf ihr druckfrisches Exemplar freuen, welches ihnen in den kommenden Tagen postalisch zugestellt wird.

Seit Ende April ist unsere lang erwartete Elgar-CD im Handel erhältlich!
Alexander Soddy, zahlreiche Ehrengäste und die MAM waren am 22. April 2024 dabei, um auf dieses freudige Ereignis gemeinsam anzustoßen. Im Orchesterprobenzentrum Nekarau lauschten nach der offiziellen Begrüßung die Gäste der neuesten Aufnahme des NTO. Alexander Soddy lies es sich natürlich nicht nehmen, mit den Anwesenden ins Gespräch zu kommen und stand selbstverständlich für die zahlreichen Signierwünsche zur Verfügung.
Der britische Dirigent Alexander Soddy, Mannheims Generalmusikdirektor von 2016 bis 2023, und das NTO widmen sich zwei ausgewählten Kompositionen des englischen Meisters: der ersten Symphonie sowie der Cockaigne Ouvertüre – live aufgenommen bei unseren Akademiekonzerten.

                                       
6. Akademiekonzert 2023/24
Am 08./09. April 24 kombinieren Dirigentin Holly Hyun Choe und das Nationaltheater-Orchester Werke von Ludwig van Beethoven kontrastreich mit zwei Klavierkonzerten von Sergei Prokofjew.

 

Jan Lisiecki © Christoph Köstlin
Das Konzert eröffnet mit Beethovens kraftvoller Leonore-Ouvertüre - ursprünglich als Eröffnungsstück für Beethovens Oper Fidelio komponiert, steht sie heute als eigenständiges Werk und wird in Oper und Konzertsaal gleichermaßen wegen ihrer emotionalen Tiefe und dramatischen Intensität geschätzt. Im Mittelpunkt des Abends steht zweifellos Starpianist Jan Lisiecki, der für seine technische Finesse und tiefgreifenden Interpretationen weltweit höchstes Ansehen genießt. Mit Prokofjews Klavierkonzerten Nr. 1 und Nr. 4 präsentiert er gleich zwei Werke, die gleichermaßen herausfordernd wie mitreißend sind. Beide Stücke bieten einen faszinierenden Einblick in das vielseitige Schaffen des Komponisten: von der Energie des ersten Konzerts bis hin zur unkonventionellen – da für die linke Hand komponierten - Herangehensweise des vierten Konzerts.
“Perhaps the most 'complete' pianist of his age.”
BBC Music Magazin
Mit Beethovens achter Symphonie beschließen Holly Hyun Choe und das NTO den Abend. Im Schatten seiner berühmten neunten Symphonie oft unterschätzt, gilt das 1812 komponierte Werk ebenfalls als Höhepunkt des klassischen Repertoires. Es verkörpert mit seinen verspielten Melodien, kraftvollen Rhythmen und dem "fehlenden" langsamen Satz Beethovens unverkennbare Genialität und stetigen Drang zur Neuerung.
Holly Hyun Choe © Emily Turkanik
Holly Hyun Choe debütiert am Pult des Rosengartens: Am 08. und 09. April dirigiert sie gleich zwei Klavierkonzerte von Prokofjew sowie Beethovens Leonore-Ouvertüre und seine achte Symphonie.

Es ist soweit – Ende April 2024 kommt die lang erwartete Elgar-CD in den Handel!
Alexander Soddy, GMD des Nationaltheater-Orchesters von 2016 bis 2023, und das NTO widmen sich zwei ausgewählten Kompositionen des britischen Meisters: der Symphonie Nr. 1 sowie der Cockaigne Ouverture, aufgenommen in den Akademiekonzerten.
                                       
Alexander Soddy © Christian Gaier
Sichern Sie sich jetzt Ihre exklusive, bei Oehms Classic erschienene CD!

Ab dem 22. April können Sie diese zum Preis von 20 Euro in unserer Geschäftsstelle oder an unserem Infostand im Foyer des Rosengartens erwerben.

Christoph Gedschold dirigiert Franz Schuberts Große C-Dur Symphonie
Die Musikalische Akademie Mannheim blickt bei Schuberts Meisterwerk auf eine lange Aufführungsgeschichte zurück: Christoph Gedschold, Musikdirektor der Oper Leipzig, nimmt sich dieser im 5. Akademiekonzert am 4. und 5. März 2024 
voller Ehrfurcht an. Das Publikum erwartet zudem die Auftragskomposition Wavering World for orchestra von Dai Fujikura.
Christoph Gedschold  © Thomas Stimmel                               
Beginnend mit Mendelssohns Die Hebriden, auch bekannt als Fingalshöhle, entführen Christoph Gedschold und das NTO die Zuhörer auf eine klangliche Reise zu den wilden Küsten der schottischen Hebriden, wo rauschende Meereswellen und majestätische Landschaften in den Klängen des Orchesters lebendig werden. Mendelssohn versteht es meisterhaft, die Dramatik und malerische Schönheit dieser atemberaubenden Region in Musik zu verwandeln. Dem gegenüber steht die Auftragskomposition Wavering World for orchestra von Dai Fujikura. Der seit seiner Jugend in England lebende Japaner beschäftigt sich in diesem Werk mit japanischen Mythen, der Faszination für die Wandlung von Materie und die Entstehung von Leben, in denen Götter, Menschen und Natur eine friedliche Koexistenz führen.
Dai Fujikura ©Yuko Moriyama
“An uncertain world is floating without knowing what kind of world it will be.” 
Dai Fujikura über Wavering World


Der Fokus im zweiten Teil des Abends ist auf Franz Schuberts Große Symphonie in C-Dur gerichtet - ein wahrhaftiges Meisterwerk der romantischen Musik, das durch seine groß angelegte Struktur und Schuberts Fähigkeit, emotionale Tiefe in jede Note zu legen, besticht. Es handelt sich für geraume Zeit für die längste und üppigste Instrumentalkomposition – den Liedkomponisten hört man dennoch stehts heraus.
Nachruf
Er widmete sich dem Leben im alten Ägypten – und sah darin doch wichtige Hinweise auch für unsere Gegenwart. Mit seiner Frau Aleida Assmann hat er den Begriff und das Konzept des "kulturellen Gedächtnisses" geprägt. Dabei geht es darum, dass ganze Gesellschaften ein kollektives Gedächtnis und eine gemeinsame Erinnerungskultur haben können. Nun ist der Ägyptologe und Friedenspreisträger im Alter von 85 Jahren in Konstanz gestorben.

Im Jahresprogrammheft 2021/22 der Musikalischen Akademie Mannheim schrieb er für unsere Essay-Reihe über sein Verständnis von Musik und kulturellem Gedächtnis. Lesen Sie hier noch einmal den gesamten Beitrag.
Jan Assmann - Ägyptologe, Religionswissenschaftler und Kulturwissenschaftler (1938-2024)
„Als Schüler habe ich mich nur für Musik interessiert und wollte später Musikwissenschaft studieren. Doch nach dem Abitur verließ mich der Mut. Ich entschied mich für Archäologie und bin später in die Ägyptologie gerutscht.“

Musik und kulturelles Gedächtnis: Die Mannheimer Musikalische Akademie
von Jan Assmann
Die Entstehung von Musik-Akademien

Die Mannheimer „Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchesters“ wurde 1778 gegründet mit dem Ziel, die große Tradition der Konzerte der Mannheimer Hofkapelle, eines führenden Orchesters Europas, mit den Mitteln einer bürgerlichen Musikkultur fortzusetzen, nachdem der Hof 1778 mit über der Hälfte der Musiker nach München umgezogen war. Dieser Umzug hätte normalerweise das Ende des Mannheimer Konzertlebens bedeutet, aber dieses Schicksal konnten die in Mannheim verbliebenen Instrumentalisten des berühmten Hoforchesters abwenden. Sie verstärkten sich durch qualifizierte Amateure, konstituierten sich mithilfe der Stadtgesellschaft als bürgerlicher Konzertverein und veranstalteten in demokratischer Selbstbestimmung Konzerte, denen es in gleicher Weise um die Pflege der großen Tradition – Mozart und Beethoven – als auch um die Aufführung jeweils zeitgenössischer Werke ging. Dieser bürgerlichen Musikkultur sollte die Zukunft gehören. Das 19. Jahrhundert stand im Zeichen der Verbürgerlichung und zugleich der Sakralisierung der Kunst, vor allem der Musik, die in neuen Musentempeln als „Kunstreligion“ gepflegt wurde. 

Was bedeutet nun aber die Bezeichnung dieses Konzertvereins als Akademie? Was hat das mit den seit der Renaissance gegründeten wissenschaftlichen Akademien zu tun? Dass sich ein Orchester „Akademie“ nennt, ist so ungewöhnlich nicht: auch in Berlin gibt es die „Akademie für Alte Musik“ und in London die berühmte „Academy of Ancient Music“ und die „Academy of St. Martin in the Fields“. Fast zwei Generationen vor der Mannheimer Akademie wurde 1726 in London die “Academy of Vocal Music” gegründet, die sich 1731 2 in “Academy of Ancient Music” umbenannte. Sie verfolgte neben musikalischen Aufführungen noch andere Ziele, die der Bezeichnung „Akademie“ eher entsprachen, denn sie widmete sich der Sammlung und kritischen Sichtung von Werken der Vergangenheit. Solche Aktivierung eines spezifisch musikalischen Kulturgedächtnisses schien damals in der Luft zu liegen. 1731 gründeten in London Maurice Green und Christian Festing die „Apollo Academy“, der es gleichfalls um die Verbindung von Konzertaufführungen, den Aufbau eines Archivs der Musikliteratur und gelehrten Diskursen ging. Die „Sozietät der musikalischen Wissenschaften“, die 1738 Bachs Schüler Lorenz Christoph Mizler in Leipzig gründete, war kein Konzertverein, sondern tatsächlich eine reine Akademie mit auf 20 begrenzten Mitgliedern, zu denen u.a. Bach, Telemann, C.H.Graun und ab 1745 auch Händel gehörten. Bei diesen Gründungen spielte zweifellos das Bewusstsein einer Wende eine Rolle, als sich mit dem Aufkommen vorklassischer Stilrichtungen der Gegensatz zwischen „gelehrtem“ und „galanten Stil“ herausbildete und letzterer sich immer stärker durchzusetzen begann. In dieser Situation spürten die führenden Musiker und Musiktheoretiker der Zeit die Notwendigkeit, sich auf einen Kanon des zeitlos Gültigen zu besinnen. 

Kanon und Klassik 

Zur bürgerlichen Sakralisierung der Musik gehörten nicht nur eine neue Andacht des Musizierens und Hörens in säkularen Musentempeln, sondern auch heilige Texte bzw. Werke, wie wir sie normaler Weise mit dem biblischen Kanon verbinden. Was heißt in diesem Zusammenhang „Kanon“? Der Kanon ist die typische Organisationsform eines schriftkulturell verfassten kulturellen Gedächtnisses. Nur in Schriftkulturen können Archive entstehen, aus deren Beständen ein Kanon das Vorbildliche und Verbindliche auswählt. Die Funktion des Kanons lässt sich mit den Begriffen der Maßgeblichkeit, Vorbildlichkeit, 3 Autorität umschreiben. Bei der Bildung eines Kanons scheint die Empfindung einer Wende eine wichtige Rolle zu spielen, der Zeitbruch zwischen dem Alten und dem Neuen, zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Die klassischen Werke, die einen Kanon ausmachen, stehen in einem doppelten Bezug zur Zeit: auf der einen Seite gehören sie zu einer Vergangenheit, der Klassik, die in einem charakteristischen Gegensatz zur jeweiligen Gegenwart steht. Es ist also immer die Idee eines Bruchs oder Abbruchs mitgedacht; Klassik ist etwas, was sich in keiner Gegenwart einfach fortsetzt, sondern der Vergangenheit angehört. Auf der anderen Seite aber verkörpern die klassischen Werke zeitlose Werte und Maßstäbe. Eine Klassik ist zugleich vergangen und zeitlos gültig. Dazu kommt ein zweites Paradox: sie ist Vorbild und zugleich unerreichbar, unfortsetzbar und unwiederholbar. 

Die dritte Bedingung eines Kanons ist die Ausbildung eines theoretischen und kommentierenden Diskurses. Zu einem Kanon gehört unabdingbar die Kritik, d.h. ein Diskurs über die Maßstäbe von Schönheit, Vollkommenheit und Richtigkeit, wie sie sich an den Werken des Kanons ablesen lassen. Zu diesem Zweck wurden Akademien gegründet. Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Gründung der Mannheimer „musikalischen Akademie“ nicht nur zusammenfällt mit dem Übergang von der höfischen zur bürgerlichen Musikkultur, sondern ziemlich genau auch mit der Entstehung des im engeren Sinne klassischen Stils in der Musik. 

Was diesen „klassischen Stil“ ausmachen könnte, ist ein zu weites Feld, um es in einem kurzen Essay abzuhandeln. Ein Element des Klassischen, das eng mit meinem Thema, der Beziehung von Musik und Gedächtnis verbunden ist, lässt sich aber vielleicht in einem neuartigen Werkcharakter festmachen. Die große Leistung von Haydn, Mozart und Beethoven, die ihnen und ihren Werken den Rang des Klassischen eintrug, bestand nicht nur darin, Formen zu schaffen, die den Charakter des Endgültigen aufwiesen und Zusätze, Streichungen und 4 Umstellungen ausschlossen, also eben das, was die Komponisten des Barock an ihren Werken von Aufführung zu Aufführung vornahmen, sondern auch eine Art von Verlaufslogik befolgten. Der klassische Sonatensatz etwa erlaubt es einem mit den Formgesetzen vertrauten Hörer, sich im Ablauf des Stückes zu orientieren und zu wissen, wo in der Entfaltung der Form er sich gerade befindet, in der Exposition, der Einführung des zweiten Themas, der Durchführung, der Reprise. Das stellt zugleich ganz neue Anforderungen an das Gedächtnis. Die Aufmerksamkeit des Hörers muss nicht nur auf das Neue, sondern auch auf das in wie immer verwandelter Gestalt wiederkehrende bereits Gehörte gerichtet sein. 

Durch den Kanon eröffnet sich einer Kultur die Möglichkeit, in einer gegebenen Gegenwart die Vergangenheit nicht einfach fortzusetzen, sondern über das Gegebene hinweg auf eine normative, mehr oder weniger ferne und zeitlos gültige Vergangenheit zurückzugreifen und durch solchen Rückgriff einen Rückhalt zu gewinnen. Rückhalt durch Rückgriff, das ist die Formel, mit der sich die Funktion eines Klassikerkanons erklären lässt. Eben dies ist ganz allgemein die Funktion des Gedächtnisses, auf individueller wie auf kollektiver Ebene. Es ist unser Zeit-Sinn, mit dessen Hilfe wir uns in der Zeit orientieren und aus der Vergangenheit Vorstellungen von Zukunft entwickeln können. 

Rückhalt und Rückgriff am Beispiel Händels 

In den Kanon schafft es niemand aus eigener Kraft. Selten galt ein Komponist bereits zu Lebzeiten als kanonisch und behielt diesen Rang über seinen Tod hinaus, und oft wurde einem Komponisten oder einem Werk dieser Rang auch erst mehr oder weniger lange nach seinem Tod zuteil. Ein Kanon entsteht immer im Nachhinein, Kanonisierung ist ein Rezeptionsschicksal, ein Instrument des kulturellen Gedächtnisses, das seine Orientierung aus der Rückschau gewinnt. Hier bildet allerdings Georg Friedrich Händel eine Ausnahme, und zwar als 5 Oratorienkomponist. Mit einigen seiner Oratorien (vor allem Messias, Israel in Egypt, Judas Makkabäus, Alexanderfest) blieb er über seinen Tod hinaus permanent im Kanon und im Repertoire. Als Opernkomponist aber geriet er in Vergessenheit und wurde erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt. Bach blieb als Tastenvirtuose und -Komponist im Gedächtnis (Beethoven lernte als Schüler das Wohltemperierte Klavier und komponierte später mit wachsender Leidenschaft Fugen), geriet aber mit seiner Vokalmusik in Vergessenheit. Sein Fall ist vielleicht der Spektakulärste überhaupt in der Geschichte des musikalischen Kulturgedächtnisses. Mit der Wiederentdeckung und Aufführung der Matthäuspassion durch den 19jährigen Felix Mendelssohn-Bartholdy im Jahre 1828 setzte für Bach geradezu eine Vergötterung ein, die auf seiner vergessenen Vokalmusik beruhte und ihn als „fünften Evangelisten“ auf den Gipfel des musikalischen Kanons überhaupt emporhob. 

Ein zentrales Instrument der Kanonisierung ist die Gesamtausgabe. Auch hier war Händel vorausgegangen. Die vierzigbändige Ausgabe seiner Werke von Samuel Arnold (1787ff.) war die erste Gesamtausgabe überhaupt, die einem Komponisten zuteil wurde. Der Harfenist Stumpff hatte die 40 roten Bände der Arnoldschen Händelausgabe 1826 Beethoven kurz vor dessen Tod zum Geschenk gemacht, und es heißt, er sei mit einem Band in den Händen (und was könnte das anders sein als Messiah) gestorben. Die Blütezeit der musikalischen Gesamtausgaben war das 19.Jh., dieselbe Zeit, in der sich ein musikkritischer Diskurs entfaltete, Haydn, Mozart und Beethoven als Klassiker den Romantikern gegenübergestellt wurden und die Programme der jetzt aufblühenden bürgerlichen Musikkultur Musik der Vergangenheit favorisierten. So kommt es im 19. Jahrhundert, dem Jahrhundert des Historismus, zu einem Auseinandertreten von Alt und Neu in der Musikkultur und damit zu einer entscheidenden Wandlung des musikalischen Kulturgedächtnisses. 

Es ist aufschlussreich, dass Mozart und Beethoven, als sie vor dem Problem der Erneuerung des konventionellen Kirchenstils standen, gerade auf Händels Musik zurückgriffen. Mozart zitierte im Requiem den Eingangschor des Funeral Anthem für Königin Caroline für den Eingangschor “Requiem aeternam” und den Chor “We will rejoice” aus dem Dettingen Anthem für das “Kyrie eleison”. Dieses Kyrie kopierte und analysierte auch Beethoven bei der Arbeit an seiner Missa solemnis ohne zu ahnen, dass Mozart dabei auf Händel zurückgegriffen hatte. Besonders ließ Beethoven sich aber von Händels Messiah inspirieren und sein wörtliches Zitat der Fuge „And he shall reign for ever and ever“ aus dem Halleluja (T.41-51) im Dona nobis pacem seiner Missa Solemnis (T. 216-226) ist als eine Huldigung oder Widmung zu verstehen. Was an diesen Beispielen deutlich wird, ist der Zusammenhang von Erinnerung und Innovation im kulturellen Gedächtnis der Musik. Gerade der Rückgriff auf alte Musik oder alte Stile ermöglicht es Händel und Bach, Mozart und Beethoven, Strawinsky, Hindemith und Schönberg, sich vom Zeitgeschmack zu emanzipieren und ganz Neues zu schaffen. „Kehren wir zum Alten zurück“, schrieb Verdi 1871 in einem Brief an Francesco Florimo, „es wird ein Fortschritt sein.“ Diese Verbindung des Alten mit dem Neuen, diese Aktivierung des kulturellen Gedächtnisses im Interesse der Schaffung von Neuem, ist es, was im Namen „Akademie“ als Bezeichnung für Konzertvereine seit bald 300 Jahren mitschwingt.
4. Akademiekonzert 05./06. Feb 2024
Im vierten Akademiekonzert am 5. und 6. Februar widmen sich GMD Roberto Rizzi Brignoli und das NTO der symphonischen Fantasie Aus Italien. Solist Filippo Gorini spielt Beethovens fünftes und letztes Klavierkonzert.
Solist Filippo Gorini © Simon Pauly
1886 von Richard Strauss mit nur 22 Jahren komponiert, entsteht die symphonische Dichtung Aus Italien nach einer vorangegangenen Bildungsreise in den Süden. Fasziniert von der majestätischen Schönheit der Alpen, Roms Ruinen und den belebten Straßen Neapels, entwickeln sich diese Eindrücke zu einer fesselnden musikalischen Reise. An den Dirigenten Hans von Bülow schreibt Strauss: „Ich habe nie so recht an eine Anregung durch Naturschönheiten geglaubt, in den römischen Ruinen bin ich eines Besseren belehrt worden, da kamen die Gedanken nur so geflogen“. Das Werk bildet den Auftakt des Mannheimer Strauss-Zyklus, den Roberto Rizzi Brignoli gemeinsam mit dem NTO in den kommenden Spielzeiten fortführen wird. 

Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 5, komponiert zwischen 1809 und 1811 während einer turbulenten Periode in Europas Geschichte, spiegelt die kraftvolle Resilienz und die triumphierende Geisteshaltung des Komponisten wider. Das Werk, das oft als "Emperor-Konzert" bezeichnet wird, ist berühmt für seine majestätische Energie und die anspruchsvolle Verbindung von Orchester und Klavier. Die dynamische Ausdruckskraft und das innovative Zusammenspiel von Klavier und Orchester ist wie gemacht für den italienischen Pianisten Filippo Gorini, 1. Preisträger des Beethovenwettbewerbs von 2015.

 

Kunsthalle Mannheim 
Samstag, 27. Januar 2024 - 19 Uhr
Im Rahmen der Reihe LIVE IM ATRIUM präsentiert die Kunsthalle Mannheim Kammerkonzerte, Performances und musikalische Interventionen, die die Ausstellungen der Kunsthalle Mannheim begleiten.
Konzert mit der Musikalischen Akademie des Nationaltheater Orchester e. V. zur Ausstellung „Hager Hoover Lassnig“ und der Gelegenheit zum Ausstellungsbesuch.                                 
Die Vielfältigkeit der experimentierfreudigen und innovativen Künstlerinnen Hoover, Hager und Lassnig spiegelt sich in dieser außergewöhnlichen Auswahl an Komponisten wider, die im 20. Jahrhundert gleichermaßen Akzente gesetzt haben. Krasse Brüche, Abgrenzungen wie changierende Übergänge und die damit einhergehende eigene Befreiung weisen in beiden Genres über die eigene Epoche hinaus. Dabei hält sich Ernest Bloch in seiner Suite für Violoncello solo Nr. 1 noch an traditionelle Formen nach dem Vorbild Bachs. Im Gegensatz dazu sprüht Leonard Bernsteins Klaviertrio vor farbenfrohen Ideen und hält mit Folklore und Jazzklängen einige Überraschungen bereit. Große Bekanntheit erlangte Samuel Barber mit dem zweiten Satz seines Streichquartetts. Das melancholische Adagio, meist als Bearbeitung für Streichorchester gespielt, erklang bei den Begräbnissen berühmter Persönlichkeiten wie Roosevelt oder Einstein. Den Facettenreichtum der Musik von 1930 bis heute ergänzen zwei Kompositionen für Marimbaphon, dessen stimmungsvoller Klang wie geschaffen für das Atrium der Kunsthalle ist. 

Programm
Ivan Trevino (*1983) 
Catching shadows (2013)
Marimba duo

Ernest Bloch (1880 – 1959) 
Suite für Violoncello solo Nr. 1 (1956) 
I. Prelude 
II. Allegro 
III. Canzona 
IV. Allegro 

Samuel Barber (1910 – 1981) 
Streichquartett h-Moll op. 11 (1936) 
I. Molto allegro e appassionato 
II. Molto adagio – Molto allegro (come prima) – Presto

--------- 45 Min. Ausstellungsbesuch-------- 

Michael Burritt (*1962) 
Sweet Dreams and Time Machines (2017)
Marimba Duo

Leonard Bernstein (1918 – 1990) 
Klaviertrio (1937) I. Adagio non troppo - Più mosso - Allegro vivace 
II. Tempo di marcia III. Largo - Allegro vivo et molto ritmico


Violine Sabine Lehr 
Violine Yurie Tamura 
Viola Alexander Petersen 
Violoncello Eun-Ae Junghanns
Klavier Asli Kilic 
Marimbaphon Jens Knoop 
Marimbaphon César Larenas
Tickets: 25,- €, ermäßigt: 20,- €
Anmeldung im Online Ticket-Shop der Kunsthalle Mannheim.

Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket im Vorverkauf!
Nach dreijähriger Pause ist es endlich wieder so weit: Die traditionelle Mannheimer Fasnachts-Matinee, die das Ehepaar Angelika und Roland Hartung vor vierzig Jahren ins Leben rief, kehrt mit einem festlichen Spektakel zurück auf die Bühne des Mozartsaals im Rosengarten. 
Freuen Sie sich auf musikalische Genüsse, humorvolle Moderationen und eine mitreißende Atmosphäre, die die Tradition der Mannheimer Fasnacht in ihrer vollen Pracht widerspiegelt. 
Erleben Sie am 04. Februar 2024 um 11.00 Uhr einen einzigartigen Vormittag voller Frohsinn und musikalischer Höhepunkte. Das Nationaltheater-Orchester sowie Mitglieder des Solist*innen-Ensembles präsentieren ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm unter der charmanten Leitung von Karl-Heinz Bloemeke.

Aufgrund der hohen Nachfrage empfehlen wir Ihnen ab dem 1. Dezember Ihre Karten im Vorverkauf zu sichern. 
Diese sind ab sofort zu je 25,- EUR an der NTM Theaterkasse in O7 18 oder unter dem Kartentelefon 0621 1680 150 erhältlich.
 
Liebe Freundinnen und Freunde der Musik,

ein Jahr voll wunderbarer Musik, bereichernder Begegnungen und unvergesslicher Konzertmomente liegt hinter uns. Wir möchten diese besondere Zeit des Jahres nutzen und uns von Herzen für Ihre Treue und Unterstützung bedanken! Dafür sind wir zutiefst dankbar und freuen uns, wenn Sie uns auch im nächsten Jahr wieder auf unserer musikalischen Reise begleiten. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit - gefüllt mit Freude, Liebe und natürlich glanzvoller Musik.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Musikalische Akademie Mannheim
Nora von Marschall
Seit Anfang des Jahres ist Nora von Marschall Geschäftsführerin der MAM. Die Harfenistin des NTO, die sich bereits in den vergangenen beiden Jahren aktiv im Beirat des Vereins eingebracht hat, erzählt uns hier, wie sie zu ihrem Instrument gekommen ist und was sie gern an ihre Studenten weitergeben möchte.
Harfenistin des NTO und Geschäftsführerin der MAM Nora von Marschall                      
1. Herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Position als Geschäftsführerin der Musikalischen Akademie! Welche Vision hast du für die Musikalische Akademie? Hast du, trotz deiner erst recht kurzen Amtsdauer, schon konkrete Ziele, die du gerne im Vorstand umsetzen möchtest? 

Ich finde die demokratische Struktur der musikalischen Akademie sehr besonders. Dass wir Orchestermitglieder die Programmgestaltung und die Einladung für Solist*innen und Dirigent*innen selbst in der Hand haben ist eine unglaubliche Möglichkeit. Allgemein liegt mir ein guter Teamgeist sehr am Herzen. Wenn wir alle gemeinsam hinter unserer Sache stehen, können wir am Besten unseren Enthusiasmus an das Publikum weiter geben. Ein besonderes Anliegen ist mir persönlich außerdem die Musikvermittlung. Ich hoffe sehr, dass es uns in Zukunft immer mehr gelingt, auch ein jüngeres Publikum für unsere Musik begeistern zu können. 

2. Die Harfe als Instrument schon von klein auf zu erlernen ist sicherlich außergewöhnlich. Wann hast du damit begonnen und wie kam es bei dir dazu, dass Harfenspiel zu erlernen? 

Mein Vater ist Dirigent von mehreren Jugendorchestern, sodass ich als kleines Kind häufiger bei Proben und Konzertreisen mit dabei war. Die Mitglieder des Jugendorchesters versuchten mich und meine Schwestern frühzeitig für ihre Instrumente zu begeistern. So wollte beispielsweise die Fagottgruppe mir den Schnuller abgewöhnen indem sie mir Fagottrohre zum Nuckeln gaben. Die damalige Harfenistin hatte während der Proben instrumentenbedingt besonders viel frei und so kam es, dass ich häufig bei ihr auf dem Schoß saß und von ihr vorgelesen bekam. Zwar habe ich dann erst einmal mit der Geige angefangen, die nette Harfenistin hatte aber einen zu großen Eindruck hinterlassen, sodass ich mit 7 Jahren dann meine erste kleine Harfe bekam. 

3. Aktuell unterrichtest du auch an der Hochschule für Musik Würzburg Orchesterstudien und Literatur für die Harfe. Was ist dir hierbei besonders wichtig an deine Studenten weiterzugeben? Wie ist dabei deine Herangehensweise? 

Da ich selber in meinem Studium die Erfahrung machen musste, dass fleißiges Üben alleine nicht ausreicht um in einer Drucksituation auch bestehen zu können, habe ich mich sehr viel mit mentalen Strategien auseinander gesetzt. Anders als im Sport, wo die mentale Vorbereitung schon sehr lange automatisch zum Training dazu gehört, fehlte mir das in meiner Ausbildung. Darum liegt es mir sehr am Herzen meine Studierende mental auf Probespiele oder andere Wettbewerbssituationen vorzubereiten. Orchesterstellen zu unterrichten macht mir besonders viel Spaß. Da man im Probespiel sehr schnell von einer Stelle zur nächsten springen muss und dadurch ja auch sehr schnell andere Stimmungen erzeugen muss, machen wir häufig Übungen aus dem Schauspielunterricht in Gruppenstunden. Das genießen alle aus der Klasse immer sehr. Es macht mir Spaß wenn wir dann gemeinsam lachen und sich trotzdem spielerisch riesige Fortschritte bemerkbar machen. 

4. Wie feierst du Weihnachten und was darf dabei deiner Meinung nach auf gar keinen Fall fehlen? Könntest du dir auch mal vorstellen eine andere Weihnachtstradition auszuprobieren, zum Beispiel bei gemäßigteren Temperaturen auf der Südhalbkugel? Wenn ja, wie? 

Für mich ist die ganze Vorweihnachtszeit schon etwas ganz Besonderes. Das fängt schon beim Adventskranz binden an, ich bastle sehr gerne und liebe es viele verschiedene Plätzchensorten zu backen. Am liebsten gemeinsam mit meiner Familie oder meinen Freunden. Dann darf für mich auch das Weihnachtsoratorium nicht fehlen. Bei der Musik komme ich sofort in Feststimmung. Leider hat Bach in diesem Stück keine Harfe besetzt, sodass ich die Musik nie selber spielen werde, aber laut mit gesungen wird zu Hause auf jeden Fall. Wenn ich dann noch unter Menschen bin, die mir wirklich nahe stehen, also meine engen Freunde oder meine Familie, dann ist das für mich ein gelungenes Weihnachtsfest. Prinzipiell würde ich Weihnachten auf der Südhalbkugel nicht ausschließen, bisher hat sich dahingehend aber noch nie etwas ergeben. Da in diesem Fall ohnehin alles anders wäre als meine bisherigen Weihnachtsfeste würde ich die Dinge auf mich zukommen lassen und neugierig schauen, was sich ergibt und ob vielleicht sogar neue Traditionen entstehen.
“Das Rezept für die Florentiner habe ich von meiner Mutter. Es sind einfach die besten Plätzchen.”

                                       
Die MAM verabschiedet sich in die Weihnachtsferien. Wir wünschen Ihnen erholsame Weihnachtsfeiertage und einen guten Start in das neue Jahr!

Bitte beachten Sie, dass unsere Geschäftsstelle vom 22. Dezember 2023 bis zum 7. Januar 2024 geschlossen bleibt. Ab Montag, dem 8. Januar sind wir zu den gewohnten Öffnungszeiten für Sie da.
                                       
GMD Roberto Rizzi Brignoli
Seit dieser Spielzeit ist Roberto Rizzi Brignoli GMD des Nationaltheater-Orchesters Mannheim. In der hektischen Weihnachtszeit hat er einen Moment der Besinnlichkeit genutzt, um uns am 3. Advent einige Fragen zu beantworten.
 GMD Roberto Rizzi Brignoli
Es ist das erste Weihnachten seit Ihrem Amtsbeginn in Mannheim. Womit verbinden Sie Weihnachten in Deutschland und auf was freuen Sie sich in dieser Zeit besonders? 

Nun, ich bin im Herbst dieses Jahres nach Mannheim gezogen und erlebe die Weihnachtszeit in Deutschland nun das erste Mal bewusst. Das Weihnachtsfest selbst verbringe ich traditionell in Italien. Aber viel wichtiger als landestypische Eigenarten ist für mich der Fokus auf die Friedensbotschaft. Denn hier verbirgt sich die eigentliche Bedeutung dieses Festes und ist völlig unabhängig davon, wo und wie auf der Welt wir Weihnachten feiern. Für mich persönlich ist es auch eine Zeit der bewussten Reflexion und Besinnung, die in Verbindung mit und durch die Musik noch gesteigert wird. Ein Zustand, den man eigentlich das ganze Jahr über in sich tragen sollte!

Welches Werk darf bei Ihnen an Weihnachten keinesfalls fehlen? Warum genau dieses? 

Es ist wider Erwarten kein typisches Weihnachtsstück (lacht). An Weihnachten höre ich tatsächlich sehr gern Giacomo Puccinis La Bohème. Dafür gibt es eigentlich keinen besonderen Grund, aber mich erinnert die Stimmung doch sehr an Weihnachten - Die thematisch märchenhafte, liebeserfüllte Atmosphäre bringt alles mit, was man zum Fest der Liebe erwartet. 

Wie sieht das Weihnachtsfest in Italien aus und was macht dieses dort so besonders? 

Genau wie für die meisten unter uns, ist das Weihnachtsfest der Höhepunkt des Jahres. Da ich eigentlich immer unterwegs bin, sind für mich die Festtage der einzige Moment im Jahr, an dem ich meine ganze Familie treffen und mit ihnen Zeit verbringen kann. Zum Abschluss würde uns noch Ihr Lieblingsweihnachtsrezept interessieren. Geht es hierbei in die italienische Richtung, wie zum Beispiel Panettone oder doch etwas ganz anderes? Für mich eindeutig Pannetone, aber senza candite!
"Ich persönlich mag den Panetonne am liebsten ohne kandierte Früchte."


                                       
Mahlerlegende Eliahu Inbal nach über 50 Jahren erneut in Mannheim zu Gast
Einem lang erwarteten Wiedersehen am 18. und 19. Dezember 2023 schaut das NTO entgegen, wenn der israelische Dirigent zu Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1 den Auftakt gibt. Solistin Liza Ferschtman widmet sich Benjamins Brittens technisch höchst anspruchsvollem Violinkonzert.
Eliahu Inbal
Im September 1939, Benjamin Britten war kurz zuvor in die USA übersiedelt, vollendet der gerade einmal Sechsundzwanzigjährige sein Konzert für Violine und Orchester. Das Frühwerk sei, so befand der Komponist „zweifelslos mein bestes Stück.“. Das von Jascha Heifetz als „unspielbar“ erklärte Konzert, gehört auch für die größten Geigenvirtuosen zweifelsohne zu den komplexesten Werken. Liza Ferschtman, Preisträgerin des Dutch Music Prize, der höchsten staatlichen Auszeichnung für junge Musiker der Niederlande, hegt eine Leidenschaft für die Komponisten des 21. Jahrhunderts – Brittens Violinkonzert befindet sich bei ihr in besten Händen.

Nachdem Maestro Eliahu Inbal bereits 1971 im Rosengarten zu Gast war, ist es der MAM erneut gelungen, den versierten Mahlerexperten nach Mannheim einzuladen. Vor fast 40 Jahren veröffentlichte der 1936 in Jerusalem geborene und zunächst als Geiger ausgebildete Dirigent einen Zyklus sämtlicher Mahler Symphonien, der noch heute als Referenz auf dem Markt für Tonträger gilt. Am 18. und 19. Dezember wird er sich Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1 in D-Dur vornehmen, die sich durch überraschende Wendungen, majestätische Melodien und die Verbindung von Volksmusiktraditionen auszeichnet. Mit dem breiten Spektrum an Klangfarben, orchestraler Pracht und innovativen Strukturen bricht Mahler mit den Konventionen seiner Zeit und schafft ein Werk, das die Höhen und Tiefen des menschlichen Gefühls eindrucksstark ausleuchtet.
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