Er ist der Shooting-Star der internationalen Klavierszene: Jan Lisiecki. Mit fünf (!) Jahren begann er sein Klavierstudium, mit 13 bescheinigten ihm die internationalen Klassikmagazine reife Musikalität. Die meiste Zeit des Jahres zu Hause in den großen Musentempeln à la Carnegie Hall oder Elbphilharmonie, freuen wir uns ganz besonders auf sein Mannheim-Debüt! Wer bei Lisiecki an zartesten Chopin-Schmelz denkt oder sofort die Deutsche-Grammophon-Referenzaufnahme der fünf Beethoven-Konzerte aus dem Regal zieht, der wird das Ausnahmetalent in der Quadratestadt von einer neuen Seite kennenlernen: Gleich zwei Prokofjew-Konzerte hat er im Gepäck! Welcher andere Künstler würde das wagen? Tastenzauber ist also garantiert!
Allein – womit zwei prokofjewsche Klavierkonzerte kombinieren? Holly Hyun Choe und das NTO wählen den vielleicht größtmöglichen ästhetischen Kontrast: einen Beethoven-Rahmen. Zu Beginn die dritte Leonore-Ouvertüre, Essenz des Rufs nach Freiheit, und am Ende Beethovens Achte, diese wohl verkannteste aller Beethoven-Symphonien, der abwechselnd attestiert wird, sie sei zu gemütlich oder aber zu sperrig. Schon angesichts von zwei dritten Sätzen anstelle eines zweiten völliger Humbug; hier sitzt Beethoven der Schalk im Nacken! Höchste Zeit, diese hochenergetische Perle nach 25-jähriger Abstinenz endlich wieder aufleuchten zu lassen.
Übrigens, rund hundert Jahre nach ihrer Uraufführung schimpfen die ehrwürdigen Professoren der Petersburger Musikhochschule erbost über ein unbändiges, aber zugegebenermaßen hochbegabtes Kind. Es würde sich ja bei Beethoven mehr abschauen als bei ihnen! Sein Name: Sergei Prokofjew.